Irgendwie der "kleine Bruder" des Lexus RX: Kompakt-SUV-Trendsetter Toyota RAV4 in der aktuellsten Entwicklungsstufe.

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Grafik: DER STANDARD

Titaniumgrau metallic, so muss er sein, der RAV4, wie der Testwagen: ein 2,2 D-4D. Mit dem Allradantrieb samt Differenzialsperre wird der schneereiche Winter zum Kinderspiel und die Forststraße zur Autobahn. Im dunklen und satten Grau ist man mit dem facegelifteten RAV4 auch bei der Abendveranstaltung immer richtig geschalnt. Nur die Offroad-Sporen, die man sich tagsüber verdient hat, muss man abwaschen.

Schon beim Aufschließen des Wagens macht das harte Geräusch der Zentralverriegelung klar: Ich bin gerne auch fürs Grobe zuständig. Der 2,2 Liter große Diesel ist mit 150 PS kräftig genug, um im Sommer das Segelboot oder den Wohnwagen samt Mannschaft und Sonnenöl bis ans Meer zu befördern. Motocrosser und Enduristen ziehen damit ihre Offroad-Maschinen bis zur abgelegenen Rennstrecke, während es der Kofferraum mit der Ausrüstung und der halben Werkstatt aufnimmt.

Der RAV4 gehört längst - vom Jäger bis zur Jungfamilie - fix zu den Autos, deren Prospekte auf dem runden Tisch liegen, wenn ein Neukauf ansteht. Er bietet ausreichend Platz für vier Erwachsene und ein Kind samt Spielzeug, Fahrrad oder Kinderwagen.

Stadtmenschen ohne Ambitionen, den Wagen je im Gelände zu bewegen, werden deshalb gerne zum Vorderradantrieb greifen und ein paar Tausender im Vergleich zu Allrad sparen.

Nicht nur auf der Straße überblickt man dank der leicht erhöhten Sitzposition alles. Nur beim Einparken wird der RAV4 problematisch. Auch wenn er unter den SUVs ein Kompakter ist, braucht er mit fast 4,4 Meter Länge seinen Platz.

In der Stadt einen Parkplatz zu finden bedeutet manchmal, dass man zwei Extrarunden fahren muss. Ohne Parkassistenten in die Lücke zu huschen ist dann gleich noch ein wenig mehr Nervenkitzel, wenn man kein geübter Spiegelfahrer ist. Weil das kleine Coupé, vor dem man sich einparkt, schnell unter dem Heckfenster verschwindet.

Einen Ruckler, einen Hupfer, ein wenig Geknarze - und man parkt auf der nächsten Motorhaube. Der RAV4 steckt das locker weg. Das Coupé eher nicht. (glu/DER STANDARD/Automobil/5.11.2010)