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Foto: APA/SCHIELE/BELVEDERE, WIEN

Wien - Das Egon Schiele-Gemälde "Mutter mit zwei Kindern III" aus dem Belvedere wird nicht an die Erben nach Jenny Steiner restituiert. Dabei bleibt es auch, nachdem der Kunstrückgabebeirat Kulturministerin Claudia Schmied seinen Beschluss vom 8. Oktober nun schriftlich vorgelegt hat. "Der Empfehlung folgend, entscheidet die Ministerin, das Werk nicht an die Rechtsnachfolger nach Jenny Steiner zu übereignen", hieß es in einer Aussendung des Ministeriums.

Der Fall war im Jahr 2000 erstmals vom Kunstrückgabebeirat behandelt worden, ebenso im Jahr 2005. Durch die Novelle des Kunstrückgabegesetzes 2009 konnte der Fall erneut vor den Beirat gebracht werden und wurde in zahlreichen Sitzungen diskutiert. Der vom Beirat schließlich geäußerte Wunsch, ausnahmsweise keine Empfehlung auszusprechen, sondern der Ministerin Für und Wider darzulegen, wurde von Schmied zurückgewiesen. Nach langer Diskussion erfolgte darauf jene Empfehlung auf Nicht-Rückgabe, die erst jetzt schriftlich ausgefertigt wurde.

"Aus dem Aktenmaterial ergibt sich kein Hinweis darauf, dass der Kaufvertrag nicht auf einer freien Willensbildung der Eigentümerin des Bildes beruhte. Dass Jenny Steiner wegen eines Ausfuhrverbotsverfahrens das Gemälde veräußerte, ist aus keinem der vorliegenden Dokumente ableitbar", heißt es im Beschluss des Beirats. "Fest steht, dass Jenny Steiner keinen Antrag auf Erteilung einer Ausfuhrbewilligung stellte. Nach Ausweis der Akten wurde sie weder in das Verwaltungshandeln (allenfalls Verwaltungsverfahren) des Bundesdenkmalamtes eingebunden noch liegt irgendein Dokument vor, das auf eine Kenntnis Jenny Steiners von diesen Vorgängen schließen lässt. Nach dem vorliegenden Aktenbestand stellt sich der Verkauf des Bildes vielmehr als Ergebnis von Verhandlungen über den Kaufpreis dar, der nach den damaligen Verhältnissen angemessen war." (APA)