Wien - Irland steht bei österreichischen Banken mit rund 3,4 Mrd. Euro in der Kreide. Wie sich die Banken im Land diese Summe teilen, darüber wollten sich am Dienstag die großen Player nicht gern äußern. Die Raiffeisen Bank International (RBI) bezifferte ihr Engagement mit etwas mehr als einer halben Milliarde Euro. Von den konkret 547 Mio. Euro per Ende Juni 2010 war der Löwenanteil Ausleihungen an Finanzinstitutionen, nur eine Million betraf Staatsanleihen.

Die Erste Group sähe sich von Gesetzes wegen erst im Default-Fall verpflichtet, die aktuellen Irland-Außenstände zu beziffern. Aber für den Fall, dass Irland unter den Euro-Rettungsschirm schlüpft, würde voraussichtlich ebenfalls eine Mitteilung verbreitet, hieß es heute Nachmittag. Die Volksbank AG (ÖVAG) wollte gar keine Angaben machen.

Die BAWAG teilte auf Anfrage mit, keine Staatsanleihen aus Irland gezeichnet zu haben, das Volumen der Kredite belaufe sich auf weniger als 200 Mio. Euro.

Die Kärntner Hypo Alpe Adria ist in Irland nach eigenen Angaben in "nicht signifikantem Ausmaß" engagiert, "nicht dreistellig", wie ein Sprecher präzisierte.

In der Bank Austria werden keinerlei Angaben zum eigenen Exposure genannt. Ein Sprecher verwies auf die Stresstest-Ergebnisse der UniCredit, in denen damals das Gruppen-Exposure mit nur 80 Millionen Euro beziffert wurden.

Die "Presse" hat am Dienstag berichtet, dass zu den Summen der Banken auf österreichischer Seite noch 7,6 Mrd. Euro kämen. Dabei handle es sich um die Irland-Forderungen, die auf Investmentfonds (4,3 Mrd. Euro), Versicherungen (1,5 Mrd. Euro) und anderen Investoren entfielen. Institute und Notenbank betonten, dass kein Anlass zur Sorge bestehe, da Österreichs Risiko innerhalb Europas breit gestreut sei.

Bei europäischen Banken ist Irland mit mehr als 508 Mrd. Dollar (373 Mrd. Euro) verschuldet. (APA)