St. Pölten - Um die Ausstellung des australischen Künstlers Mark Rossell im Niederösterreichischen Landhaus gibt es neue Aufregung. Die insbesondere von der FPÖ in den vergangenen Tagen heftig kritisierte Marienstatute ist bei einem vermutlich frühmorgendlichen Attentat mit roter Farbe besprüht worden. Außerdem wurde eine kleine Skulptur gestohlen, bestätigte Rudolf Slamanig, Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Medienberichte, welches Ermittlungen eingeleitet hat.

Zu der Beschädigung ist es vermutlich am Dienstag in den Morgenstunden gekommen, sagte Slamanig. Eine Spraydose sei auf der Landhausbrücke, dem Ausstellungsort, zurückgeblieben und sichergestellt worden. Laut Joachim Rössl, Leiter der Kulturabteilung des Landes, hat der Künstler Anzeige erstattet. Trotz des Attentats soll die am 3. November eröffnete Ausstellung wie geplant bis 25. des Monats laufen. Mark Rossell habe auch nicht den Wunsch nach Bewachung geäußert.

FP sieht Ähnlichkeiten mit Sexspielzeug

Die Schau sorgt schon seit Tagen bei manchen für Erregungen. Stein des Anstoßes sind - vorwiegend für die Freiheitlichen - die nun mit roter Farbe besprühte große Marienstatue, die sie in einem mit Sperma beschmutzten Kondom verhüllt sehen, sowie mehrere kleine Marienfiguren, die nach Meinung der FPÖ Ähnlichkeiten mit Sexspielzeug aufweisen würden. Die Partei fordert nicht nur ein Ende der Schau, sondern hat auch eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft St. Pölten übermittelt. Mit der "Marienschändung" sehen die Freiheitlichen den Paragraf 188 StGB verletzt, der auf die "Herabwürdigung religiöser Lehren, Praktiken und Symbole" abzielt.

Die Kulturabteilung hatte die Aufregung über die Schau schon am vergangenen Freitag als "unverständlich" bezeichnet. (APA)