Wien - Österreichs Solarwärmebranche steht vor tiefgreifenden Umwälzungen. "Sollte sich die Lage nicht grundlegend bessern, droht 2011 eine Entlassungswelle in der Branche" , sagte der Geschäftsführer von Austria Solar, Roger Hackstock, dem Standard. Robert Kanduth, Obmann des Verbands und Chef des Sonnenkollektorherstellers GreenOneTec, pflichtet ihm bei: "Es wird einige in die Insolvenz treiben."

Heuer ist der Markt für thermische Solaranlagen, die zur Warmwassererzeugung und zur Raumheizung dienen, in Österreich um rund ein Fünftel eingebrochen. Einen noch dramatischeren Rückgang gibt es in Deutschland, dem größten Markt für Solarwärmeanlagen. Dort liegt das Minus heuer bei gut 30 Prozent, nachdem der Markt bereits im Vorjahr um etwa 40 Prozent eingebrochen ist.

"Wenn es 2011 nicht besser wird, müssen auch wir redimensionieren" , sagte der Chef von Tisun, Gerhard Schwarz. Tisun produziert in der Tiroler Gemeinde Söll Sonnenkollektoren. Nach knapp 30 Mio. Euro wird das Unternehmen heuer rund 26 Mio. Euro umsetzen. (stro, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.11.2010)