Göttingen - Enge Männerfreundschaften sind eine gute Strategie für sozialen Aufstieg - nicht nur bei Menschen, sondern wohl auch bei anderen Primaten. Deutsche Forscher haben jedenfalls an einer 60-köpfigen freilebenden Makaken-Gruppe in Thailand herausgefunden, dass Männchen mit den stärksten sozialen Bindungen zu Geschlechtskollegen sich in der Hierarchie nach oben bewegen. Makaken, die nicht in Freundschaften investieren, verlieren dagegen an Status.

Wie die Primatologen der Uni Göttingen und des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie im Fachblatt Current Biology berichten, hilft der "beste Freund" auch in Kämpfen gegen dritte Männchen.

Politik der Männerbünde

"Anders als bei Weibchen geht es dabei nicht um den Zugang zu knappen Ressourcen, sondern um die Manipulation der eigenen und der Sozialbeziehungen anderer - also um Politik", sagt der Göttinger Forscher Oliver Schülke. Dabei sei nicht die Anzahl, sondern die Stärke der Bünde entscheidend. "Je enger die Bindung eines Männchens zu Geschlechtsgenossen ist, desto öfter geht es erfolgreich Koalitionen gegen andere Männchen ein."

Mit dem Aufstieg stieg zugleich die Anzahl der gezeugten Nachkommen. (APA, red/DER STANDARD, Printausgabe, 19.11.2010)