Linz - Das Linzer Ars Electronica Center (AEC) wird 2010 mit einem prognostizierten Gewinn von 100.000 bis 200.000 Euro abschließen. Der kaufmännische Geschäftsführer Diethard Schwarzmair spricht in Bezug auf die diesjährigen Ars Electronica im September vom "größten Festival aller Zeiten": Mehr als 90.000 Besucher in der ehemaligen Linzer Tabakfabrik ergeben einen neuen Rekord. Schwarzmair verwies darauf, dass die Veranstaltung aus dem laufenden Budget finanziert worden sei. Es habe freilich Sponsoring gegeben, aber: "Von der öffentlichen Hand haben wir keinen Cent mehr bekommen."

Die Gesamtumsätze des Museums sollen heuer bei 11,3 nach 14,3 Millionen Euro im Vorjahr zu liegen kommen, erwartet wird eine Gesamtbesucherzahl von 160.000. 2009 war das Museum mit 600.000 Euro im Plus gewesen, 2008 mit 1,9 Millionen Euro im Minus.

Der Geschäftsführer sieht das AEC gut aufgestellt. "Wir sind im Wachstumsprozess." Die hauseigene Forschungseinrichtung Futurelab habe zusätzliche Aufträge lukriert und weiteres Personal aufgenommen. Im Jahresdurchschnitt seien im AEC 120 Vollzeitäquivalente und damit in etwa gleich viele wie im Vorjahr beschäftigt gewesen, für 2011 erwartet Schwarzmair einen Anstieg auf 130.

Schwarzmair verwies auf die stetige Zunahme des Projektgeschäfts und von Kooperationen, auch im Ausland. Heuer präsentierte sich das Museum, das seit April mit einem eigenen Büro in Shanghai vertreten ist, u.a. im Automobil Forum von VW in Berlin. Der Manager will diesen Bereich systematisch weiterentwickeln und künftig jährlich ein bis zwei derartige Ausstellungen realisieren.

In einer lebendigen Organisation gebe es immer wieder Handlungsbedarf, so Schwarzmair zu den Querelen der jüngeren Vergangenheit. Zunächst waren Ende 2008 Dienstverhältnisse kritisiert worden, im Jänner vergangenen Jahres wurde dann eine neue Betriebsvereinbarung beschlossen und der überwiegende Teil der freien Mitarbeiter angestellt. Im März kamen schließlich finanzielle Probleme ans Tageslicht, knapp 30 Beschäftigte wurden eingespart. "Die Brandherde haben wir relativ schnell gelöscht", sagte der Geschäftsführer, der die Funktion seit der Eröffnung des erweiterten Hauses zum Start des Linzer Kulturhauptstadtjahres 2009 ausübt. (APA)