Wien - Nach Kirchen- und Familienvertretern machen am Montag Universitätenkonferenz (uniko) und HochschülerInnenschaft (ÖH) der Regierungsspitze ihre Aufwartung in Sachen Budget. Bei dem "Unigipfel" wollen die Rektoren vor allem Auskunft über die Finanzsituation der Universitäten ab dem Jahr 2013. Hier sehen sie einen zusätzlichen Finanzierungsbedarf von mindestens 300 Millionen Euro.

Sollte es bei den bisherigen Plänen bleiben, die eine reale Kürzung der Mittel vorsehen, drohen die Uni-Chefs mit einem Aussetzen der Mietzahlungen für die Uni-Gebäude, Personalkürzungen und dem Streichen von Lehrveranstaltungen.

Von Regierungsseite nehmen Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ), Vizekanzler Josef Pröll (ÖVP), Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP) und Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) an den Gesprächen im Bundeskanzleramt ab 17.30 teil. Die uniko ist mit ihrem Präsidium vertreten, die ÖH mit den beiden Vorsitzenden und der Generalsekretärin.

Graf will raus aus dem Bolognaprozess

Eine Gesamtreform des Hochschulsystems fordert die FPÖ im Vorfeld des "Universitätsgipfels" am Montag Nachmittag. Unter anderem will FPÖ-Wissenschaftssprecher Martin Graf Unterrichts- und Wissenschaftsministerium zusammenlegen, Zugangsbeschränkungen für Österreicher aufheben, aus dem Bologna-Prozess teilweise aussteigen und eine Studienplatzfinanzierung einführen, hieß es in einer Aussendung.

Die FPÖ kann sich Gebühren nur vorstellen, wenn im Gegenzug "signifikant bessere Bedingungen für die heimischen Studenten" geschaffen werden. Dazu zählen ein freier Zugang für alle Österreicher zu den Unis sowie ein Teil-Aus für den Bologna-Prozess: So sollten etwa die Unis selbst entscheiden, ob und welche Fächer sie als Diplomstudien (Abschluss Magister/Doktor) oder als Bachelor-Studien (Bachelor/Master/PhD) anbieten.

Die ÖH ließ Medienkonsumenten in ganzseitigen Zeitungsinseraten am Montag wissen, was sie von der Staatsspitze hält: "Die Regierung ist verdammt feig", heißt es dabei in der Überschrift - anschließend wird ihr noch vorgeworfen, "mutlos" zu sein, "sich Lobby zu beugen" und Österreich "zu Tode zu verwalten".

Ein "deutliches Bekenntnis der Regierung zu Bildung" verlangt der Präsident des Bundes Sozialdemokratischer AkademikerInnen, Intellektueller und KünstlerInnen (BSA) und Wiener Wissenschaftsstadtrat Andreas Mailath-Pokorny in einer Aussendung. Unter anderem will er eine "Rücknahme der bildungsfeindlichen Einsparungen im Rahmen der Budgetkonsolidierung". (APA/red)