Berlin - Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Lage um den Euro als "außerordentlich ernste Situation" bezeichnet. Sie wolle keine dramatischen Bilder malen, sagte sie am Dienstag auf dem Arbeitgebertag in Berlin. Aber vor einem Jahr hätte sich niemand vorstellen können, welche Maßnahmen nun ergriffen werden müssten.

Die "Schwierigkeiten" in Irland seien anders als die in Griechenland zu klassifizieren, aber auch "sehr beunruhigend". Es seien die Banken, die die staatlichen Defizite hervorriefen. Die irische Neuverschuldung von rund 30 Prozent sei eine "dramatische Zahl". Es handle sich um die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise. Nun müsse mit Irland verhandelt werden, damit die Ursachen beseitigt würden. Deutschland unterstütze "harte Anforderungen", gebe aber auch ein klares Bekenntnis zum Euro ab.

Gleichzeitig sprach sie sich erneut für die Einbeziehung privater Gläubiger bei der Sanierung von Staaten aus. Es gehe darum, jene, die an Staatsanleihen "ziemlich viel verdient" hätten, nicht aus der Verantwortung zu lassen. Es gebe kein Geschäft, bei dem das Risiko zu 100 Prozent beim Steuerzahler abgegeben werde. Ein solches "Schlaraffenland" zu schaffen, das "leuchtet mir nicht ein". (APA)