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LeserInnenbriefe sollen Opfern eine Stimme geben.

Foto: Reuters / LEONHARD FOEGER

Gewalttaten, die sich gegen Frauen richten, finden vorrangig im Privaten statt. Laut dem Österreichischen Frauenbericht 2010 ist davon auszugehen, dass jede vierte Frau zwischen 16 und 85 Jahren Gewalt durch den Partner erfährt. Strukturelle Gewalt - darunter wird alles verstanden, was Frauen hindert, sich frei zu entfalten - findet zwar im öffentlichen Leben statt, wird aber selten als Gewalt wahrgenommen und thematisiert.

Gewalt beeinträchtigt Mädchen und Frauen unter anderem körperlich, psychisch und ökonomisch. Was die gesundheitlichen Folgen betrifft, ist dabei nicht nur an körperliche Verletzungen zu denken. Bei psychosomatischen Beschwerden, gynäkologischen Erkrankungen und gesundheitsgefährdenden Überlebensstrategien, müsste Gewalt als mögliche Ursache, immer in Betracht gezogen werden. Die Erfahrungen von Organisationen wie Frauengesundheitszentren zeigen, auch in Österreich sind wir - trotz engagierter Einzelinitiativen, trotz verbesserter Rechtsmittel, trotz Gewaltschutzeinrichtungen - noch weit entfernt von einer angemessenen Versorgung der Gewaltopfer und vor allem von einem Machtgleichgewicht zwischen den Geschlechtern. 

Sicherheit und Hilfe zugänglicher machen

Dies sichtbar zu machen, schafft Bewusstsein und kann dazu beitragen, Gewalt gegen Mädchen und Frauen zu verringern bzw. Opfern von Gewalt rascher Schutz, Sicherheit und Hilfe zugänglich zu machen. Das Frauengesundheitszentrum Kärnten (FGZ Kärnten) ruft daher Frauen und Männer auf, Gewalt gegen Frauen durch LeserInnenbriefe zum Thema zu machen.

Einen LeserInnenbrief zum Thema Gewalt gegen Frauen zu schreiben, heißt diesen Opfern eine Stimme zu geben, so das FGZ in einer Aussendung. Ein solcher Brief würde Anteilnahme bedeuten und gleichzeitig könne damit jeder Mann und jede Frau sagen: Ich toleriere Gewalt gegen Frauen nicht.

Das Team des FGZ Kärnten appelliert: "Schreiben Sie Leserbriefe an die österreichischen Medien, damit "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" mehr Worte bekommen, als eine einzige Schlagzeile!" (red)