Die weiteren Sparpläne im ORF rufen die Belegschaftsvertreter des öffentlich-rechtlichen Senders auf den Plan. "Ich halte es für nicht sehr klug, dass der Kaufmännische Direktor des ORF nach eben begonnenen Gehaltsverhandlungen mit Sparplänen an die Öffentlichkeit tritt", sagte Zentralbetriebsratschef Gerhard Moser am Mittwoch in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Finanzdirektor Richard Grasl hatte zuvor im APA-Interview weitere Sparmaßnahmen angekündigt. Aus dem Finanz- und Stellenplan für 2011 geht darüber hinaus hervor, dass bis Ende 2012 nochmals bis zu 150 Mitarbeiter abgebaut werden sollen.

Er könne "die Zahlenspiele nicht ganz nachvollziehen", so Moser, den vor allem stört, dass die "schwarze Null" sowohl heuer als auch in den kommenden Jahren "ohne Einrechnung der Gebührenrefundierung" erreicht werden soll. "Dann stellt sich schon die Frage, wozu die Refundierungen, die an drastische und verfassungswidrige Personalsparpakete geknüpft sind, überhaupt gebraucht werden", wetterte Moser.

Die angekündigten "Stress Tests" für den ORF befindet Moser für "nett", wie er in Richtung Finanzdirektor sagte. "Er könnte sich aber auch ein Bild von den Stresssituationen der Mitarbeiter machen, die bei diesen Sparpaketen schon weit über ihre Grenzen hinaus belastet werden." Kritik übte Moser außerdem daran, dass der Finanz- und Stellenplan bereits an die Öffentlichkeit gelangt ist. Dieser sei noch nicht einmal im Stiftungsrat diskutiert worden.

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl wiederum forderte in einer Aussendung, den ORF auf seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag zu "redimensionieren". Für den Kaufmännischen Direktor gibt es von der FPÖ Lob. Vieles von dem, was Grasl vorschlage, gehe in die richtige Richtung, so Kickl. Dieser werde jedoch an der Umsetzung zu messen sein. (APA)