Zum 22. Mal wird am Donnerstag der Österreichische Kunstsponsoringpreis "Maecenas" verliehen. Die undotierte Auszeichnung wird vom unabhängigen Wirtschaftskomitee "Initiativen Wirtschaft für Kunst" (IWK) gemeinsam mit dem ORF in drei Kategorien vergeben. Dazu kam heuer erstmals der "Ö1-Publikumspreis 2010". Der Maecenas 2010 geht an die Lenikus GmbH, die Knapp AG und die voestalpine AG, der Publikumspreis an die Lakeside Science & Technology Park GmbH für den "kunstraum lakeside".

Am Vormittag gab IWK-Geschäftsführerin Brigitte Kössner-Skoff die ausgezeichneten Unternehmen bekannt und zeigte sich über die Einreichung von 174 Unternehmen mit 208 Projekten erfreut. Das Gesamtbudget der eingereichten Projekte belief sich auf rund 5,7 Mio. Euro. Die Maecenas-Skulpturen wurden heuer von Christian Kvasnicka entworfen. Jury-Sprecher Martin Schwarz betonte die steigende Bedeutung des Sponsoring, "in Zeiten wie diesen, wo der Staat spart".

Gewinner in der Kategorie der "Klein- und Mittelbetriebe": Lenikus GmbH

In der Kategorie der "Klein- und Mittelbetriebe" wurden heuer 91 Projekteinreichungen verzeichnet. Durchgesetzt hat sich die vor allem im Immobilienbereich tätige Unternehmensgruppe Lenikus GmbH, die seit 2004 jungen Künstlerinnen und Künstlern kostenlos Ateliers in bester Wiener Innenstadtlage zur Verfügung stellt. Im Rahmen des Artist-in-Residence-Programms wurden seit 2004 bereits über 140 Kunstschaffende unterstützt. Seit September 2010 wird dies ergänzt durch ein Studioprogramm, bei dem jährlich je drei Absolventen der beiden Wiener Kunst-Unis durch eine Jury ausgewählt werden. Sie erhalten ein Jahr lang nicht nur Ateliers, sondern auch eine monatliche Unterstützung von 500 Euro und werden überdies durch Ankäufe für die Sammlung Lenikus gefördert.

Gewinner in der Kategorie "Konzept/Großunternehmen": Knapp AG

45 Projekteinreichungen wurden in der Kategorie "Konzept/Großunternehmen" von der Jury gesichtet. Hier setzte sich das Logistik-Unternehmen Knapp AG mit dem Kunst-, Informations- und Medienprojekt "blood & tears" des Medienkünstlers Richard Kriesche durch. Das von Knapp mit technischem Know-How und Geldmitteln unterstützte Projekt zur Finanzmarktkrise wurde im Rahmen der Ars Electronica 2010 präsentiert. Kriesche verknüpfte dabei Google-Abfragedaten zu Begriffen wie Kunst und Kapital mittels Börsensoftware zu Börsencharts und projizierte sie mittels Videobeamern. Die Jury lobte die Innovationskraft des Projekts, mit denen das Auf und Ab gesellschaftlicher Werte sinnlich greifbar gemacht und gleichzeitig der hinter Aktienkursen wirkenden Mechanismus infrage gestellt wurde.

Gewinner in der Kategorie "Langfristiges Sponsoringengagement": voestalpine AG

In die Kategorie "Langfristiges Sponsoringengagement" fielen 72 Projekte, aus denen sich die langjährige Unterstützung des Prix Ars Electronica durch die voestalpine AG als Sieger herauskristallisierte. Seit 1987 hat dieser mit 117.500 Euro dotierte Preis für Computerkunst insgesamt 42.245 Einreichungen erhalten. Gelobt wurde nicht nur die Langfristigkeit des Engagements sondern auch seine kontinuierliche Weiterentwicklung durch Stipendien, Artist/Scientist-in-Residence-Programme und neue Ideen zu Kommunikation und Vermittlung.

Ö1-Publikumspreis an den "kunstraum lakeside"

Die Ö1-Publikumswahl, bei der die nominierten Unternehmen der Kategorie "Langfristiges Sponsoringengagement" des Vorjahres zur Wahl standen, entschied der "kunstraum lakeside" im 2005 eröffneten Lakeside Science & Technology Park in Nachbarschaft zur Uni Klagenfurt. Dieser sei ein spartenübergreifender Ort der Präsentation und der Diskussion im Spannungsfeld wirtschaftlicher, wissenschaftlicher und künstlerischer Forschungen und Praktiken.

Neben den Siegern wurden in allen Kategorien auch zahlreiche Anerkennungen ausgesprochen - an Fürst Möbel, Smurfit Kappa Wellpappe Österreich, die UniCredit Bank Austria - Landesdirektion Niederösterreich, TEST-FUCHS, die Erste Group, das Dorotheum, die CEMEX Austria AG - KIES-UNION GmbH, die Vienna Insurance Group und die KELAG. (APA)