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Stuxnet könnte nach Irans Atomprogramm nun neue Ziele angreifen

Foto: IIPA,Ebrahim Norouzi/AP/dapd

Der Stuxnet-Wurm dürfte nach Angriffen auf das iranische Atomkraftwerk in Bushehr und Industrieanlagen in Europa seinen Weg auf den Schwarzmarkt gefunden haben. Der Nachrichtensender Sky News meldet, dass der Schadcode bereits bereits im Untergrund verkauft worden sein soll und bald in die Hände von Terroristen geraten könnte. Der Sender zitiert Sicherheitsexperten, davor warnen, dass gut ausgebildete Kriminelle verheerende Schäden anrichten könnten. Mögliche Ziele seien Öl- und Gasversorger, Bahnverkehrsunternehmen sowie Strom- und Wasseranbieter.

Keine Panik

Das Branchenportal heise-online betont allerdings, dass es derzeit dennoch keinen Grund zur Panik gäbe. Denn obgleich Stuxnet der bislang wohl fortschrittlichste Computerschädling sei, wüssten Sicherheitsspezialisten mittlerweile sehr genau über dessen Angriffsweise Bescheid. Zudem erfordere eine Attacke auf Industrieanlagen präzise Kenntnisse über die anvisierten Maschinen und Steuerungssysteme. Da Stuxnet beim Sabotageversuch Irans Atomprogramm auf ganz spezielle Kontrollsysteme von Zentrifugen und Turbinen abgerichtet wurde, müsste der Code für neue Angriffsziele zu einem erheblichen Teil umgeschrieben werden.        

Ausgefeilt

Wie Stuxnet funktioniert, erklärten Sicherheitsexperten Mitte November. So nutzt der Wurm diverse Sicherheitslücken im Betriebssystem Windows, um per USB-Stick oder das lokale Netzwerke Computersysteme in Industrieanlagen zu infiltrieren. Von dort aus werden dann Kontrollsysteme zur Steuerung von Motoren oder Turbinen manipuliert, was zur Fehlfunktion oder gar zur vollständigen Zerstörung der Maschinen führen kann. Nachdem mittlerweile die Arbeitsweise des Schädlings bekannt ist, wird es für Angreifer künftig schwerer Stuxnet an Virenschutzprogrammen und Abwehrmechanismen vorbeizuschleusen, so heise. (zw)

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