Der Laguna hat mehr Stil und Charakter erhalten.

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Grafik: DER STANDARD

Wieder eine große Limousine von Renault, bescheiden im Auftritt. Gedacht für Familien, Manager und Taxifahrer.

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Renault hat ein neues Auto. Eine Oberklassen-Limousine. Was normalerweise Anlass für Trompeten und Fanfaren wäre, wird diesmal in ungewohnter Bescheidenheit, fast etwas verschämt präsentiert.

Das mag daran liegen, dass das neue Auto gar nicht so neu ist, es wird schon seit mehr als zehn Jahren produziert. Und das liegt sicher auch daran, wo das Auto produziert wird: in Korea. Neu ist es jedenfalls für den europäischen und den österreichischen Markt. Das Modell heißt Latitude und ist eine klassische Stufenheck-Limousine. Renault trägt es nicht nur für die Familie und den Manager an, sondern macht sich auch Hoffnung, dass der Latitude als Taxi Fuß fassen könnte.

Seltsame Merkmale

Im Latitude ist ein Qualitätsanspruch erkennnbar.
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Seltsam ist an diesem Wagen mehrerlei. Er entspringt der Allianz von Renault und Nissan, die sich in dem Fall Motoren und Hinterachse teilen. Produziert wird er von Samsung. Es gibt keinen Benziner. In Österreich kommt er mit drei Diesel-Angeboten auf den Markt: zwei Vierzylindern mit 150 und 175 PS sowie einem Sechszylinder mit 240 PS. Noch seltsamer, aber das betrifft uns gar nicht: In Deutschland ist der Latitude unverkäuflich. Renault bietet den Wagen dort ausschließlich über Leasing an.

Bei uns kann die Limo sehr wohl im Eigentum erworben werden, der Preis wird knapp über 30.000 Euro beginnen, Ende Jänner sollte es so weit sein, und wer kurzentschlossen ist und gleich zuschlägt, erhält von Renault einen Bonus von 1.500 Euro.

Unser Eindruck: Ja, eh. Kein Heuler, aber solide Technik und ein günstiger Preis. Originell ist die Parfum-Automatik, der eingebaute Wunderbaum, sozusagen.

Eine zweite Neuigkeit gibt es bei Renault: Der Laguna wurde überarbeitet. Hinten wurde alles gleich gelassen, vorne wurde er ein bisschen pfiffiger gestaltet, Renault hat sich um mehr Charakter bemüht. Fünf Motoren gibt es künftig: Ein Benziner mit 140 PS, der auch mit Bioethanol betrieben werden kann, und vier Dieselaggregate von sparsamen 110 PS bis hin zu durchzugsstarken 175 PS. Es gibt weiterhin die Limousine und den Grandtour, also Kombi. Und Korea ist weit weg. (Michael Völker/DER STANDARD/Automobil/26.11.2010)