Um zu Unrecht vergessenen Musikerinnen eine Plattform zu bieten, lässt die Musikjournalistin und Ö1-Moderatorin Irene Suchy prominente Kunst- und Kulturschaffende von heute über Musen, Komponistinnen und Interpretinnen von ‚damals' zu Wort kommen..

Gäste: Irene Andessner (Bildende Künstlerin), Nancy Gustafson (Sängerin), Johanna Doderer (Komponistin).

Mittwoch, 7. Mai, 19.00 Uhr
Im Herbert von Karajan Centrum
Moderation: Irene Suchy

Es spielen Stipendiaten und Stipendiatinnen des Herbert von Karajan Centrums.

Programm:

  • Klaviertrio von Johanna Doderer

  • Sonate für Klavier von Marianna Auenbrugger Moderato - Largo - Allegro

  • Sonate für Violoncello und Klavier von Luise Adolphe Le Beau op 17 ( 1878 )

  • Theodora Badarzewska ( 1834-1861) : Das Gebet einer Jungfrau und Das erhörte Gebet.

    Johanna Doderer, 1969 geboren, hat 2001 mit ihrer Oper Die Fremde - nach Euripides - den Medea Stoff neu gesehen. Die Oper beschäftigt sich mit den Fragen: Wo oder wer ist DIE FREMDE?

    Die deutsche Pianistin und Komponistin Luise Adolpha Le Beau (1850-1927) schrieb Lieder, Chor- und Orchesterwerke, Oratorien sowie Klavier- und Kammermusik. Nach einer Aufführung ihres Klavierquartetts lobt eine Leipziger Kritik vom 3. Dezember 1883, wie "männlich" die Komponistin die musikalischen Formen beherrsche. Ihre Komposition sei frei von "typisch femininen, weltschmerzlichen Zügen".

    Marianna Auenbrugger (1759-1782) erntete von Leopold Mozart das Lob "unvergleichlich zu spielen und vollkommen die Musik zu besitzen". Haydn widmete ihr und ihrer Schwester sechs Sonaten für das Klavier und schrieb "Ihre Spielart und die ächte Einsicht kommt den größten Meistern gleich: beide verdienten durch öffentliche Blätter in ganz Europa bekannt gemacht zu werden". Jeden Sonntag Mittag gab sie in ihrem Haus am Mehlmarkt neben der Kapuzinergruft von 12 bis 2 Uhr musikalischer Matineen von ausgewählter Gesellschaft und von fremden Tonkünstlern besucht. Ihr einziges Werk erschien mit einem Anhang einer ihr gewidmeten Ode Salieris.

    Thekla Badarzewska (1834-1861) schrieb mit ihrem Gebet einer Jungfrau einen europäischen Hit der Klavierliteratur und aufgrund des Erfolges gleich eine Fortsetzung. Sie wurde von der männlichen Musikgeschichtsschreibung geschmäht und verachtet. (red)