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Wien - Die Reiselust der Österreicher hat im vergangenen halben Jahr merklich abgenommen: Planten im Oktober 2002 noch 55 Prozent der Bevölkerung, in den nächsten zwölf Monaten eine Reise zu machen, so sank dieser Wert bis April 2003 auf 51 Prozent. Zugleich stieg der Anteil jener, die keine Reise unternehmen wollten, auf 38 (Oktober 2002: 32) Prozent. Das hat das Wiener Institut für Freizeit- und Tourismusforschung in einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 Befragten ermittelt.

Kaum Einfluss des Irakkriegs

Diese gesunkene Reiselust auf den Irakkrieg zurückzuführen, wäre aber zu einfach, meint Studienautor Peter Zellmann: Langjährige Studien zeigten, dass die Reisepläne generell mit dem konkret näher rückenden Reisetermin - meist im Sommer - abnehmen. Schließlich machten erfahrungsgemäß immer wesentlich weniger Österreicher Urlaub als geplant. Zudem zähle Urlaub zu jenen Konsumbereichen, in denen gespart werden müsse, "wenn das Haushaltsgeld knapper wird oder von anstehender Pensionsreform und Konjunkturflaute die Rede ist".

"Ausdruck der subjektiv empfundenen Konjunkturlage"

Die Reisefreudigkeit sei in erster Linie Ausdruck der subjektiv und daher emotional empfundenen Interpretation der Konjunkturlage im Inland. So konnten in der Vergangenheit weder Terroranschläge noch Kriege oder Seuchen die Urlaubspläne der Österreicher nachhaltig beeinträchtigen. Allerdings würden die Reiseziele der Weltsituation angepasst.

Reisefreudige Wiener

Laut Studie sind die Wiener offenbar reisefreudiger als die Bewohner anderer Bundesländer: Demnach wollen 65 Prozent der Bürger der Bundeshauptstadt in den nächsten zwölf Monaten verreisen, während dies nur 55 Prozent der Westösterreicher vorhaben. In Salzburg, Tirol und Vorarlberg hat die Reiselust seit Oktober wieder zugenommen, während sie in den übrigen Bundesländern dagegen um durchschnittlich zehn Prozent auf rund 43 Prozent zurückging. (APA)