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... erinnern wir uns zurück an bescheidenere Zeiten und haben für das Silvesterbuffet Klassiker aus unserer Kindheit in den 60er und 70er Jahren nachgekocht. Auch wenn wir anfangs noch gar nicht bis Mitternacht aufbleiben durften, so blieb uns das Essen - auch die Sachen, die wir gar nicht selbst essen wollten - doch in einprägsamer Erinnerung.

Wir haben die alten Kochbücher unserer Mütter und Großmütter gewälzt, uns über Formulierungen amüsiert und gewundert. So war gesunde Ernährung und schnelle Küche bereits in den 50-ern ein Thema, wie Zitate aus dem Donaulandkochbuch von 1959 illustrieren: "Damals (vor Erscheinen des Kochbuches, Anm. d. Red.) gab es aber auch noch nicht die vielen Frauen, die neben der Hausarbeit einen Beruf ausüben, und was sollte eine berufstätige Hausfrau etwa mit einem Rezept anfangen, in dem es heißt:'Man steche mit einer Stecknadel die Kerne aus den Ribiseln...?', Diese Frauen brauchen vielmehr eine reiche Auswahl an blitzschnell herzustellenden Gerichten. Aber auch bei den gewiß wunderbaren Torten- und Kuchenrezepten, in denen es heißt: 'Man nehme acht Eier..' sträuben sich den meisten von uns die Haare: Einmal wegen der Kosten, und dann, weil uns, die wir die mageren Kriegs- und Nachkriegsjahre durchgestanden haben, eine solche Kost einfach zu schwer wäre. Seit Großmutters Tagen hat sich außerdem das Schönheitsideal vom 'Wohlbeleibten' zum 'Schlanken' oder höchstens zum 'Molligen' hin gewandelt, und wir lieben im allgemeinen mehr die schmackhafte, aber weniger fettbildende Küche. "*

Das Nachkochen hat viel Spaß gemacht, das Ergebnis war zufriedenstellend - und eine kleine Reise um Jahrzehnte zurück.

Vielen Dank an Claudia, Gunther, Hermann, Riki & Wolfi fürs Rezepte suchen, Mitkochen, Aufessen und das geteilte Kopfweh am nächsten Tag! (ped, derStandard.at, 26.12.2010)

 

*Alfred Kofranek "Donaulandkochbuch", Wien 1959