Gesamtgehzeit 4¾ Stunden, Höhendifferenz knapp 500 Meter.

Gföhlberghütte (Samstag ab 11 Uhr, Sonn- und Feiertag offen; Heiliger Abend und Christtag geschlossen); Kreuzwirt (Mittwoch und Donnerstag Ruhetage).

ÖK25V, Blatt 4330-Ost (Neulengbach), Maßstab 1:25.000 (Hütte nicht eingezeichnet); Freytag & Berndt Wienerwald Atlas, Maßstab 1:50.000

Foto: Naturfreunde-Häuser
Grafik: DER STANDARD

In Urzeiten, als es noch nicht Usus war, auf dem höchsten Punkt der Berge ein Kreuz zu errichten, markierte man die Gipfel mit einer Steinpyramide. Erst vor kurzem geschah dies auch auf dem Gföhlberg, der zweithöchsten Erhebung des Wienerwaldes. Wo in den 1890er-Jahren eine hölzerne Aussichtswarte stand - die allerdings kein langes Dasein hatte - und später nur ein Haufen von Sandsteinbrocken lag, steht nun eine schön geschichtete und geformte Pyramide, die einmal einen Wanderer zu dem Ausruf veranlasste: "Sind wir in Klein-Ägypten?"

Obgleich unweit des Gipfels seit dem Jahre 2003 eine Schutzhütte steht, wird der Gföhlberg immer noch relativ selten aufgesucht; und wenn, dann meist von der südlich gelegenen Klammhöhe aus, was die Besteigung zu einem besseren Spaziergang reduziert. Doch auch eine aus dem Norden zur Steinpyramide führende Route, die sich leicht zu einer Runde erweitern lässt, erweist sich als abwechslungsreich und lohnend, denn man wandert in einer typischen Wienerwaldlandschaft und hat von etlichen freien Flächen gute Sicht zum Schöpfl, zu den Voralpen und ins Alpenvorland.

Beim Bau der Gföhlberghütte konnten die Naturapostel ihre Vorstellungen verwirklichen. Die Bäume für das Bauholz wurden bei zunehmendem Mond gefällt, was angeblich die Haltbarkeit beträchtlich erhöht, bei der Wärmedämmung verzichtete man auf synthetisches Material, den elektrischen Strom liefert eine Fotovoltaikanlage. Ökologischer geht es fast nicht mehr. Etliche der in der Nähe der Hütte wachsenden Bäume haben einen "Paten" , der sich verpflichten musste, einmal im Jahr den Stamm zu vermessen, die Vitalität zu kontrollieren und darüber Buch zu führen.

Die Runde aus dem Norden auf den Gföhlberg ist relativ lang, ein kurzes Stück des Anstiegs ist steil. Bei geringer Schneelage sollte es aber keine Probleme geben.

Die Route: Vom Gasthaus "Zur frischen Luft" an der Straße von Laaben nach Stössing steigt man auf der blauen Markierung zum Burhof auf, hält sich rechts und folgt den grünen Marken bis zur Straße in Stollberg. Gehzeit eine Stunde. Nun nach links bis zu einer Kehre, wo eine grüne Markierung beginnt, auf der man nach einer weiteren Stunde einen Sattel mit Häusern erreicht. Nun folgt man der blauen Markierung, die auf einen Rücken und dann in die Nähe des Gipfels führt. Wenige Meter nach links und man ist bei der Steinpyramide. Ab Sattel eine Dreiviertelstunde. Zurück zur blauen Markierung und zur Gföhlberghütte. Ab Gipfel eine Viertelstunde.

Nun wieder ein kurzes Stück zurück und geradeaus weiter - blau markiert - zur Straße, auf der man zum Kreuzwirt wandert. Gehzeit ab Hütte eine Stunde. Ein Hofaufschließungsweg (Wegweiser Radstrecke Klammhöhe), der nahe dem Gasthaus "Zur frischen Luft" endet, schließt die Runde. Gehzeit ab Kreuzwirt eine Dreiviertelstunde. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/24.12.2010)