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 90 Prozent Streusalz und 10 Prozent Kalziumchlorid.

Foto: AP/Arno Balzarini

Dass auf Österreichs Straßen als Auftaumittel zu 90 Prozent Streusalz (NaCl) verwendet wird und zu zehn Prozent Kalziumchlorid (CaCl2), wurde an dieser Stelle schon erwähnt. Es werden aber auch noch andere Auftaumittel benutzt - sie spielen aber in der Gesamtmasse eine untergeordnete Rolle. Kaliumcarbonat (K2CO3) etwa, das in forstlich sensiblen Gegenden (Wienerwald) verwendet wird. Und weil es nicht nur weniger aggressiv auf Bäume wirkt, sondern auch auf Hundepfoten, darf auf Wiener Gehsteigen ausschließlich Kaliumcarbonat als Auftaumittel verwendet werden. K2CO3 wird üblicherweise gemischt mit Streusplit aufgebracht (drei Teile Split, ein Teil K2CO3).

Herkömmliches Streusalz darf in Wien nur auf den Straßen verwendet werden, auf denen öffentliche Verkehrsmittel verkehren oder auf besonders steilen Abschnitten. Einen Ausnahmezustand vom Streuverbot darf nur der Bürgermeister erteilen.

Auf Flughäfen ist Salz gänzlich tabu. Die Flugzeuge hätten unvorhersehbare Schäden zu erwarten mit entsprechenden Auswirkungen auf die Flugsicherheit. So werden auf Start- und Landebahnen glykolhältige flüssige Mittel gegen Vereisen aufgebracht. Ebenfalls mit einer glykolhältigen Flüssigkeit werden Flugzeuge enteist bzw. vor dem Vereisen geschützt. Sie enthält neben Glykol und Wasser auch eine Art Klebstoff, damit sie nicht gleich von der Flugzeug-Außenhaut weggeblasen wird.

Das Glykol von den Landebahnen ist für die natürliche Umgebung besser verkraftbar als Streusalz. Das Abwasser der Enteisungsanlagen wird zusammen mit dem Schmutzwasser gereinigt. (rs/DER STANDARD/Printausgabe/31.12.2010/1./2.1.2011)