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Mehr Pleiten im Jahr 2010, mehr Schweizer auf Jobsuche im Dezember (Bild: Ein Fußgänger in St. Gallen).

Foto: APA/EPA/Leanza

St. Gallen/Bern/Wien - In der Schweiz gab es 2010 eine Rekordzahl von Firmenkonkursen. Ein Teil der 6255 publizierten Pleiten ist allerdings auf eine Gesetzesänderung zurückzuführen, wonach Handelsregisterämter nicht mehr aktive Gesellschaften in Konkurs schicken können.

Laut Angaben der Gläubigervereinigung Creditreform ist aber auch die Zahl der Konkurse infolge Überschuldung markant angestiegen, und zwar um 14,5 Prozent auf 4658. Mit Ausnahmen der Jahre 2004 und 2005 hat es damit in der Schweiz nie so viele echte Insolvenzen gegeben wie im vergangenen Jahr.

Viele neue Firmen

Die Zahl der Firmenpleiten steige seit 2008 kontinuierlich an, und an diesem Trend werde sich angesichts der vielen Firmengründungen in den letzten Jahren auch nichts ändern, schrieb Creditreform am Freitag in einer Aussendung. Tatsächlich sind auch 2010 so viele Firmen neu ins Handelsregister eingetragen wie je zuvor. Mit 37.695 Neueintragungen ist die bisherige Rekordzahl des Jahres 2008 sogar noch um 2,3 Prozent übertroffen wurden. Den vielen Firmengründungen stehen 25.523 Löschungen von Firmen gegenüber.

Arbeitslosigkeit nimmt zu

Auch die Arbeitslosigkeit hat im Dezember in der Schweiz wieder zugenommen. Vorwiegend aus saisonalen Gründen erhöhte sich die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vormonat von 3,6 auf 3,8 Prozent. Das ergibt im Jahresdurchschnitt eine Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) am Freitag mitteilte.

Zum Jahresende waren 148.636 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren eingeschrieben, das waren 6.968 mehr als im Vormonat. Innerhalb eines Jahres hat die Zahl der Arbeitslosen aber um 24.104 oder 14 Prozent abgenommen.

Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise hatte sich die Arbeitslosigkeit von 2008 bis im Jänner 2010 auf 175.675 Personen fast verdoppelt. Das war der höchste Stand seit Februar 1998. Dank der Konjunkturerholung sank die Arbeitslosigkeit bis zum Oktober 2010 auf 3,5 Prozent. Den Anstieg im November und Dezember erklärt das SECO vorwiegend mit saisonalen Gründen wie der geringen Bautätigkeit. (APA)