Bis Mitte der 1960er Jahre arbeitet Eva Hesse zeichnerisch und malerisch in den verschiedensten Techniken. 1970 stirbt sie 34-jährig.

Foto: Standard/Kunsthalle Wien, Eva Hesse

Eva Hesse - ein Leben voller traumatischer Ereignisse könnte als Überschrift über dem kurzen Leben einer Hochbegabten stehen. Die deutsch-jüdische Künstlerin entkommt dem Naziregime. Private Schicksalsschläge prägen jedoch ihr Verhältnis zum Leben zutiefst und inspirieren sie zu einen künstlerischen Weltentwurf zwischen den Polen Chaos und Ordnung.

Kurz nach dem Judenprogrom 1938 in Deutschland findet sich Eva Hesse zweijährig mit ihrer 6-jährigen Schwester in einen Zug nach Holland wieder, ihre Eltern können wenig später ebenfalls entkommen. Gemeinsam gelangt die Familie vor Kriegsausbruch über England in die USA und siedelt sich in New York an. Fast alle Verwandten verlieren ihr Leben in KZs. Ihre Mutter nimmt sich das Leben, als Eva zehn Jahre alt ist. Der Vater heiratet erneut. Eva fühlt sich von der zweiten Ehefrau sehr schlecht behandelt und reagiert mit Hass.

Früh entscheidet sich Eva Hesse für eine künstlerische Ausbildung. Sie studiert im Anschluss an ein Stipendium Zeichnen und Malerei (Cooper Union, New York, und Yale School of Art and Architecture). Bis Mitte der 1960er Jahre arbeitet sie zeichnerisch und malerisch in den verschiedensten Techniken, experimentiert mit Formen, immer auf der Suche nach einem Standort zwischen den Gegenpolen Chaos und Ordnung, Zerstörung und Harmonie.

Im Alter von nur 34 Jahren stirbt sie an einem Gehirntumor. (red)