Wien - Das BZÖ ist für ein Berufsheer und eine "Bürgerhilfe" als Ersatz für den Zivildienst. Er wäre "sehr angetan" von einer Aussetzung der Wehrpflicht, sagte BZÖ-Chef Josef Bucher am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Das entspräche dem gesamteuropäischen Trend - und ein Berufsheer würde außerdem eine "qualitative Verbesserung" bringen. Selbstverständlich dürfe dies aber nicht zur Abschaffung des Heeres führen.

Bucher sieht auch finanziellen Spielraum: Zusätzlich zu den 800 Mio. Euro, die die allgemeine Wehrpflicht derzeit koste, müsse man an die 300 Mio. Euro denken, die durch die Wehrpflicht an Steuern und Abgaben derzeit dem Staat entgehen, die auch für die Finanzierung eines Berufsheeres zur Verfügung stünden.

Parallel zum Berufsheer will Bucher eine "Bürgerhilfe", wie er einen freiwilligen Sozialdienst nennt, einführen. Dieser solle mit 1.300 Euro brutto monatlich, also 1.000 Euro netto bezahlt werden und weitere Vergünstigungen bringen wie einen erleichterten Zugang zum öffentlichen Dienst, Anrechnung auf die Pension und eine gute Ausbildung. Als Teilnehmer kämen junge Menschen, Langzeitarbeitslose und Pensionisten in Frage. Sollte die Nachfrage zu groß sein, müsste man Einschränkungen einführen, räumte er auf Nachfrage ein. (APA)