Wien - Schwerer Schlag für Albertina-Direktor Klaus A. Schröder: Monika Faber, seit 1999 Chefkuratorin der Fotosammlung, verlässt das Haus auf eigenen Wunsch. "Ich bin jetzt 56 Jahre alt", sagt die Kunsthistorikerin. "Viel Zeit bleibt mir nicht mehr. Ich möchte mein Wissen weitergeben und Forschungsprojekte betreuen. Das ist an der Albertina leider nicht möglich: Dort sind 90 Prozent Administrationsarbeit."

Faber wird eine Stiftung für historische Fotografie in Österreich und Ungarn bis 1945 aufbauen; das Geld kommt von ausländischen Sponsoren, die nicht genannt werden wollen. Mitte April soll das Projekt in einer Pressekonferenz vorgestellt werden.

Die Fotografie erlangte in der Albertina doch nicht den Stellenwert, den sich Faber erhofft hatte: "Es war immer schwierig, Foto-Ausstellungen durchzubringen. Und wenn es sie gab, wurden sie nicht beworben." Als Beispiel nennt sie die Heinrich-Kühn-Retrospektive, die im Sommer 2010 zu sehen war und danach im Musée d'Orsay gezeigt wurde: "Kühn war in Paris ein Hit. Und in jeder Metro-Station hing ein Plakat. Ich gehe aber nicht im Zorn", sagt Monika Faber: Sie wird noch einige Projekte in der Albertina weiter betreuen. (Thomas Trenkler / DER STANDARD, Printausgabe, 22./23.1.2011)