Wien - Die harte Kritik an der geplanten Abschaffung der Wehrpflicht hat General Edmund Entacher seine Funktion gekostet. Der 61-Jährige wurde von Verteidigungsminister Norbert Darabos nach zwei Jahren als Generalstabschef abberufen.

Entacher galt als einer der loyalsten sozialdemokratischen Offiziere im Bundesheer. Er hatte von 1972 bis 1974 die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt besucht. Anschließend war er Zugs- und Kompaniekommandant beim Jägerbataillon 21 in Kufstein, wo er soziale Ungerechtigkeiten feststellte und daraufhin der SPÖ beigetreten ist.

1982 absolvierte er seine Ausbildung als Generalstabsoffizier und war Leiter des Institutes für Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie. Seine fachliche Qualifikation veranlassten Erwin Pröll, ihn sich als niederösterreichischen Militärkommandanten zu wünschen.

Aber da wurde Entacher bereits als Kommandant der Landstreitkräfte berufen. Der gebürtige Salzburger leitete mehrere internationale Großübungen. Von 2002 bis 2006 war er Kommandant der Landstreitkräfte in Salzburg. Ab 2007 war er zunächst interimistischer, mit Wirkung vom 1. Februar 2008 Chef des Generalstabes.

Entacher ist nach §40 des Beamten-Dienstrechtsgesetzes abberufen worden: Der Dienstgeber habe nun zwei Monate Zeit, ihm "einer neuen Verwendung zuzuweisen", sagte der Sprecher von Norbert Darabos. Oder er reiche sein Ruhestandsansuchen ein. (red/DER TANDARD, Printausgabe, 25.1.2011)