Die versprochene neue Piazza in der Wattgasse im 16. Bezirk soll bis 2013 fertig sein. 

Rendering: Grüne Wien

Gegen eine Express-Straßenbahn von Schwechat ins Stadtzentrum sträubt sich das Land Niederösterreich.

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Zur Verlegung der Buslinie 13A auf Schienen ist eine Studie in Arbeit, ..

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neue Gemeinschaftsgärten soll es heuer in ganz Wien geben.

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Wien- Von E-Bike-Verleihstationen bis zu Fotovoltaikanlagen auf Fabriksdächern - die Wiener Grünen stellten vor der Wahl eine ganze Reihe von Grätzelprojekten vor, die sie versprachen, imFall einer Regierungsbeteiligung umzusetzen. Nachdem die grüne Frontfrau Maria Vassilakou mit Planung und Verkehr das dazupassende Ressort übernommen hat, werkt man derzeit auf allen Ebenen, um zumindest ein paar davon in den nächsten Monaten zu realisieren. Dies gestaltet sich allerdings zum Teil wesentlich schwieriger als erwartet.

So hat man zwar die Wiener Lokalbahnen damit beauftragt, das Grün-Projekt "Razzfazz" -Schnellstraßenbahn von Schwechat ins Wiener Stadtzentrum zu überprüfen. Dass dieses jemals umgesetzt wird, ist aber sehr unwahrscheinlich. Denn in Niederösterreich hält sich die Begeisterung für diese Stadt-Land-Bim in Grenzen. "Wir haben den Vorschlag im Vorjahr untersucht und sind damals gemeinsam mit der Stadt Wien zum Schluss gekommen, dass diese Linie keinen Sinn macht" , sagt Markus Hammer, Sprecher des niederösterreichischen Verkehrslandesrates Johann Heuras. Auch vom Vorschlag der Wiener Volkspartei, mit dem schwarzen Niederösterreich einen gemeinsamen Verkehrsausschuss zu bilden, hält man am flachen Land wenig. "Die Zusammenarbeit hat bisher sehr gut funktioniert, es gibt keinen Grund für einen weiteren Ausschuss" , sagt Hammer.

Und bezüglich Vassilakous Forderung, es müsse auch in Niederösterreich neue Park-and-Ride-Anlagen geben, weist Hammer darauf hin, dass Niederösterreich so viele Park-and-Ride Anlagen habe wie alle acht anderen Bundesländer zusammen, "darüber sollte Wien einmal nachdenken" .

Geteilte Räume

Die Umsetzung einiger kleinerer Grätzelprojekte ist da vergleichsweise unkompliziert. So wird im Zuge der Errichtung einer neuen Tiefgarage in der Wattgasse im 16. Bezirk die Oberfläche bis 2013 zu einer schönen neuen Piazza umgestaltet. Außerdem ist eine Reihe neuer Gemeinschaftsgärten geplant. Sowohl im 14. und 17. als auch im 8. und 9. Bezirk sollen Stadtbewohner gemeinsam auf öffentlichen Flächen gärtnern. Mehr Freiraum erhofft man sich auch von diversen Shared-Space-Projekten - also Verkehrsflächen ohne Ampeln und Fahrbahnkennzeichnungen. Die erste Shared-Space-Fläche könnte im 5. Bezirk entstehen, die Verhandlungen laufen aber noch.

Viel Verhandlungsgeschick erfordert auch der grüne Plan, aus der Buslinie 13 A eine Bim zu machen. Derzeit ist eine Studie dazu in Arbeit, sie soll im Laufe des Jahres fertig sein. Die schwarze Bezirksvorsteherin in der Josefstadt, Veronika Mickel, steht dem Plan skeptisch gegenüber, sie fürchtet den Verlust von Parkplätzen.

Noch ganz am Anfang steht man in Sachen Fotovoltaik im Industriegebiet, "da gibt es noch nichts Konkretes" , sagt Planungssprecherin Sabine Gretner.

Und bis die erste E-Bike-Verleihstation im 7. Bezirk fertig ist, dauert es auch noch eine Weile. Laut grünem Bezirksvorsteher Thomas Blimlinger ist man derzeit dabei, verschiedene Varianten zu prüfen. (Martina Stemmer, DER STANDARD, Printausgabe, 26.1.2011)