Brüssel - Die europäischen Staaten diskutieren die Vergabe weiterer Finanzhilfen an Griechenland, damit das hoch verschuldete Land einen Teil seiner eigenen Schulden zurückkaufen kann. Dies sei eine von mehreren Möglichkeiten, die im Moment "auf dem Tisch" lägen und diskutiert würden, sagte der Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn am Freitag in Brüssel. Entsprechende "Arbeitspapiere" seien an die Euro-Staaten übergeben worden.

Lagarde: "Sollten für alles offen sein"

Zuvor hatte die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos gesagt, dass im Kampf gegen die Schuldenkrise der Euro-Länder über den Aufkauf von Staatsschulden durch den Euro-Rettungsfonds (EFSF) nachgedacht werde. "Wir sollten das Pro und Contra abwägen und entscheiden, was am wirksamsten ist", so die Ministerin, die sich aber nicht ausdrücklich auf Griechenland bezog.

Athen musste im vergangenen Jahr bereits mit internationalen Hilfen in Höhe von 110 Mrd. Euro vor der Pleite bewahrt werden. Sollte Griechenland mit Geld aus dem EFSF Schulden zurückkaufen, würde es zwar mehr Schulden bei dem Rettungsfonds haben, aber weniger am Finanzmarkt. Zudem würde Athen für seine Schuldtitel den derzeitigen Marktwert zahlen, der im Moment unter dem Nennwert seiner Anleihen liegt. Gläubiger müssten dabei auf einen Teil ihrer Gelder verzichten. (APA/red)