Wien - Vergangenen Mittwoch wurden bei der Jahresschau des Schweizer Filmschaffens in Solothurn die Nominationen zum Schweizer Filmpreis 2011 bekanntgegeben: Dafür zuständig ist ein Gremium der 2008 gegründeten Schweizer Filmakademie. Mit der Nominierung ist ein Preisgeld verbunden (Gesamtvolumen rund 330.000 Euro). Die Preisträger erhalten bei einer Gala im März eine Trophäe, den Quartz.

Auf dieses Procedere hat man sich nach einigem Ringen geeinigt - durchaus keine Ausnahme im komplexen Abgleich der Interessen von Filmschaffenden, Förderern und Institutionen. Wie seit Herbst bekannt, wird die seit 2009 bestehende Akademie des Österreichischen Films nun ebenfalls entsprechende Auszeichnungen vornehmen und einen namenlosen Filmpreis vergeben.

Als europäischer Nachzügler wolle man ein "Würdigungsfest" fürs österreichische Filmschaffen ausrichten, so Akademie-Präsident Karl Markovics, Präsidentin Barbara Albert und weitere prominente Mitglieder im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag. Bekanntermaßen in weitaus bescheidenerem Umfang als ursprünglich angekündigt - hier stünde die "Nagelprobe für die Filmpolitik" (Fälscher-Produzent Josef Aichholzer) noch ins Haus, um das "nachhaltige Engagement der öffentlichen Hand" und die Realisierung einer Gala wird verhandelt. Es geht um Binnenwirkung für die Branche, Stichwort "Gemeinschaftsgefühl", und um Aufmerksamkeitssteigerung fürs heimische Kinofilmschaffen in der Öffentlichkeit.

Aus 41 Einreichungen (23 Dokumentar- und 18 Spielfilme) haben die derzeit 147 Mitglieder die Nominierungen ermittelt - die meisten Nennungen, nämlich in sieben Kategorien, hat Benjamin Heisenbergs Der Räuber. Die Verleihung der Preise in insgesamt 13 Kategorien findet Samstagabend im Wiener Theaterhaus Odeon statt.  (Isabella Reicher, DER STANDARD - Printausgabe, 29./30. Jänner 2011)