Wien - Die Entwendung von Benvenuto Cellinis "Saliera" ist der bisher spektakulärste Kunstdiebstahl in Österreich. Nachfolgend erhalten Sie eine Auflistung einiger größerer Fälle der vergangenen Jahre:
  • März 1987: Aus der Katholischen Pfarrkirche von Hallstatt wird ein aus der Zeit um 1450 stammender gotischer Flügelaltar im Gesamtwert von zwei Millionen Schilling fachmännisch "zerlegt" und gestohlen. Der Fall ist nur einer von einer regelrechten Diebstahls-Serie von gotischen Älteren, die seit Herbst 1986 u.a. in Maria Saal, Bad St. Leonhard, Friesach, Klagenfurt und Pfarrwerfen entwendet wurden.

  • Jänner 1988: 40 Gemälde tschechoslowakischer Künstler im Wert von drei Millionen Schilling werden bei einem Wohnungseinbruch in Wien-Wieden gestohlen.

  • Juni 1988: Bei einem Einbruch in eine Villa in Wien-Ottakring erbeuten Täter zwölf alte Geigen im Wert von etwa zwei Millionen Schilling.

  • August 1988: Aus dem Heimatmuseum im Schloss Porcia in Spittal werden 40 Ölbilder und Zeichnungen des bekannten Viktringer Künstlers Karl Truppe entwendet. Der Schaden beläuft sich auf rund eine Million Schilling.

  • Oktober 1988: Die Schatzkammer der Mariazeller Basilika wird geplündert. Die Diebe entwenden Kreuze, Armbänder und Colliers aus dem 18. und 19. Jahrhundert im Wert von rund zwei Millionen Schilling, lassen aber wertvolle Bilder liegen.

  • Oktober 1989: In der Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz in Wien erbeuten Diebe neun Blätter von Rembrandt im Wert von sieben Millionen Schilling.

  • Juni 1991: Aus der ehemaligen Spitalskirche des Stiftes St. Lambrecht (Bezirk Murau) werden 15 gotische Figuren, die aus der Zeit um 1520-30 datieren, entwendet. Der Schaden geht in die Millionenhöhe.

  • August 1992: Aus einem Antiquitätengeschäft in der Wiener Innenstadt wird eine Elfenbein-Figur des Münchner Künstlers Christoph Angermair aus dem 17. Jahrhundert im Wert von rund einer Million Schilling gestohlen.

  • August 1996: Einbrecher entwenden aus einer Galerie in Schloss Reifnitz in Maria Wörth Kunstgegenstände im Gesamtwert von rund 1,6 Millionen Schilling.

  • August 2000: Kunstgegenstände im Wert von drei Millionen Schilling stiehlt ein Täter in einem Wohnhaus in Kitzbühel. Unter den gestohlenen Gegenständen befinden sich zwei Bronzeplastiken, die Violinen darstellen, und ein Ölbild mit dem Titel "cat and dog" des Niederländers Karel Appel.

  • Februar 2001: In Maria Elend (Bezirk Bruck an der Leitha) wird vom Lagerplatz des Künstlers und Universitätsprofessors Herbert Traub ein Teil einer großen Skulptur entwendet. Der Schaden beträgt rund 6,6 Millionen Schilling.

  • Mai 2001: Aus dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck wird das 510.000 Euro wertvolle Bild "Der Flötenspielende Knabe" des Rembrandt-Schülers Gerard Dou gestohlen. Die Mutter des mutmaßlichen Diebes aus Frankreich dürfte das Kunstwerk gemeinsam mit anderen Kunstwerken nach der Verhaftung des Sohnes entweder zerschnitten oder im Rhein-Rhone-Kanal versenkt haben. Es ist vermutlich unwiederbringlich verloren sein.

  • Mai 2003: Der bis dato größte Kunstdiebstahl ereignet sich im Wiener Kunsthistorischen Museum: Unbekannte stehlen Benvenuto Cellinis "Saliera", ein Salzfass mit einem Schätzwert von mehr als 50 Millionen Euro. (APA)