Wien - Es kann nicht nur einen Erwin Pröll geben: Im Kabarett Simpl fanden sich am Freitagvormittag daher gleich zehn niederösterreichische Landeshauptmänner zum Casting ein. Gemeinsames Erkennungsmerkmal: die charakteristische Glatze samt grauem Haaransatz ("Pröll-Backerl"). Das Begehr der Erwin-Lookalikes: Eine Rolle als Pröll-Double in der neuen Simpl-Produktion "Niederösterreichischer Theatersommer", die am 9. März anlaufen wird.

Da bei einem Landeskaiser-Double natürlich nicht nur die Optik zählt, mussten die Casting-Teilnehmer auch ihre "inneren Pröll-Qualitäten" unter Beweis stellen. Für alle zehn kein Problem: Sie würden im Alltag ohnehin andauernd mit dem ÖVP-Politiker verwechselt ("Papa, von dir hängt ein Foto in der Schule") und könnten sich deshalb gut in die Seele des Originals einfühlen.

Simpl-Direktor Albert Schmidleitner zeigte sich überrascht vom "großen, heimischen Erwin-Potenzial" , stellte aber klar: "Wenn sich der echte Pröll meldet und mitmachen möchte, ist er herzlich willkommen." Da diese Original-Besetzung doch eher unwahrscheinlich ist, hat sich die Jury bereits auf drei Final-Kandidaten geeinigt. Den endgültigen Sieger wird Kabarettchef Schmidleitner am Montag bekanntgegeben, gleich nachdem die Entscheidung "ganz nach niederösterreichischer Sitte von Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad abgesegnet wurde". (mac/DER STANDARD, Printausgabe, 5.2.2011)