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Privacy Extensions - eine Maske für die Privatsphäre

Foto: Reuters

Viele Internet-Nutzer sind mit ständig wechselnden IP-Adressen im Netz unterwegs. Diese "dynamische Adressenverwaltung" für die Kunden der Internet-Zugangsanbieter wurde aus der Not geboren, weil beim bisherigen Standard IPv4 die Adressen knapp sind. 

Positiv

Aus Sicht der Datenschützer ist das aber durchaus positiv: Bei wechselnden IP-Adressen kann man nicht so leicht festhalten, auf welchen Wegen jemand im Internet unterwegs ist. Der neue Standard IPv6 bietet jedoch einen nahezu unendlichen Vorrat an IP-Adressen.

"Privacy Extensions"

Damit wird es theoretisch möglich, jedem Computer, jedem Handy und jedem anderen Gerät eine lebenslang einheitliche IP-Adresse zuzuweisen. Um den damit verbundenen Datenschutzbedenken zu begegnen, sieht das neue Protokoll "Privacy Extensions" vor, die verhindern sollen, dass man ein Gerät über längere Zeit hinweg im Netz identifizieren kann. Wird diese Option genutzt, ist die Identifizierung einzelner Geräte anhand der IPv6-Adresse unmöglich. Bei Windows sind diese Privatsphäre-Erweiterungen standardmäßig aktiviert, auf einem Mac- oder Linux-Rechner müssen sie meist erst eingerichtet werden.

Auch sind die Privacy Extensions in iPhones und Android-Geräten nicht aktiviert - der WebStandard berichtete.

Die Frage nach dem Schutz der Privatsphäre müsse gesellschaftlich diskutiert und geklärt werden

"Aus technischer Sicht ist es begrüßenswert, dass jedes Gerät eindeutig adressierbar ist", sagte dazu der Vorsitzende des deutschen IPv6-Rates, Christoph Meinel. Die Frage nach dem Schutz der Privatsphäre müsse gesellschaftlich diskutiert und geklärt werden. Dabei habe das Bedürfnis nach Anonymität und Schutz der Privatsphäre aber eine eigene Lösung verdient und sollte sich nicht wie bei der dynamischen Vergabe von IPv4-Adressen aus einem technischen Mangel ergeben. (red/APA/dpa)

 

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