Wien - Zwei der drei Zuweisungstermine für den Zivildienst sollen verschoben werden: Statt am 1. Juni sollen junge Männer künftig am 1. Juli den Zivildienst antreten und statt am 1. Februar am 1. April. Die Zuweisungstermine werden besser an die Studien-Prüfungstermine bzw. Maturatermine angepasst. Für den heurigen Juni-Termin zeichnet sich ein neuer Zuweisungsrekord ab: Mit 2.395 Zivildienern werden um 258 mehr zugewiesen als im Vorjahr.

"Gerade für junge Menschen ist jeder Monat wertvoll. Wer Zivildienst leistet, soll dies ohne unnötige Wartezeiten tun können", begrüßte Innenminister Ernst Strasser am Montag die Überlegung der Rettungsorganisationen, die Zuweisungstermine besser auf Prüfungstermine an Schulen und Universitäten abzustimmen. Schon der Sommertermin 2004 soll 1. Juli heißen.

Damit können Schüler direkt nach der Matura den Zivildienst antreten und müssen nicht - wie bisher - auf den Termin 1. Oktober warten. Die Verschiebung des Februar-Termines auf den 1. April kommt den Studenten entgegen. Den Antrittstermin fällt dann nicht mehr in das Semesterende, an dem die Prüfungen stattfinden.

Mit dem Abbau des "Rucksackes" an Zivildienstpflichtigen hat die Termin-Verschiebung nichts zu tun. Unter den derzeit 13.000 Wartenden sei nämlich niemand, der aktuell zugewiesen werden möchte. "Wir können heute sagen: Jeder junge Mensch, der in Österreich Zivildienst leisten will, kann Zivildienst leisten", ohne unnötige Wartezeiten, auf seine Lebensplanung abgestimmt, sagte Strasser.

SJÖ: "Kosmetische Korrektur"

Andreas Kollross, Vorsitzender der Sozialistischen Jugend Österreichs (SJÖ), hat am Montag erneut eine Verkürzung des Zivildiensts auf acht Monate gefordert. Die von Innenminister Ernst Strasser (V) angekündigte Verschiebung des Antrittstermins 1. Juni auf 1. Juli sei eine "kosmetische Korrektur" und würde den Zivildiener-Rückstau nicht beheben. "Der ehemalige Zivildiener Strasser sollte endlich einsehen, dass seine Zivildienstnovellen 2000 und 2001 untragbar sind und seine Verantwortung für die Zivildiener wahrnehmen", so Kollross in einer Aussendung. (APA)