Linz - In Oberösterreich arbeitet bereits jede dritte weibliche Beschäftigte "teilzeit". Der Anteil ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, StatistikerInnen rechnen damit, dass sich dieser Trend fortsetzt und in absehbarer Zeit die Nachfrage bei Teilzeitjobs das Angebot deutlich übersteigen wird. Dies geht aus einer Studie des Statistischen Amtes der OÖ. Landesregierung hervor, die Landeshauptmann Josef Pühringer (V) am Montagmittag bei einer Pressekonferenz in Linz vorstellte.

Daten des AMS

Die Studie basiert auf den Daten des Arbeitsmarktservice. Demnach betrug die Arbeitslosenrate in Oberösterreich im April des heurigen Jahres vier Prozent, sie sei damit "sensationell niedrig" und liege auch deutlich unter den Raten der anderen Bundesländer, sagte Pühringer. In absoluten Zahlen waren im April in Oberösterreich 23.000 Personen arbeitslos gemeldet. Ebenso habe Oberösterreich im April mit 4,5 Prozent die niedrigste Jugendarbeitslosenrate unter allen Bundesländern aufgewiesen, betonte Pühringer. Der Anteil der Langszeitarbeitslosen betrage derzeit nur 0,4 Prozent. "Diese Daten sind ein gemeinsamer Erfolg von Unternehmern und Politikern", so Pühringer.

Wunsch nach Teilzeit

Untersucht wurde auch die Entwicklung der Teilzeitquoten bei Frauen. Arbeiteten im Jahr 1991 noch 20 Prozent aller weiblichen Beschäftigten teilzeit, so stieg dieser Anteil auf jetzt 35 Prozent. Pühringer: "Als hauptsächliche Gründe für die Teilzeitbeschäftigung geben die Frauen ihre familiären Pflichten, insbesondere die Betreuung ihrer Kinder und die Pflege der Eltern, an". Letzteres sei vor allem bei etwas älteren Frauen das Motiv für die Teilzeitarbeit, weil sie häufig einen kranken Elternteil zu pflegen haben, so der oberösterreichische Chef-Statistiker Ernst Fürst bei der Pressekonferenz. Und Fürst geht auch davon aus, dass der Wunsch nach Teilzeitarbeit bei den Frauen und damit auch der Bedarf an entsprechenden Jobs zunehmen werden. (APA)