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Foto: apa/schneider

Wien - Die Teiche und stehenden Gewässer in Wien zeichnen sich durch eine sehr gute Wasserqualität aus. Das ist das Ergebnis einer zwischen 1993 und 2001 durchgeführten Studie, die am Montag von Umweltstadträtin Isabella Kossina (S) in einer Pressekonferenz präsentiert wurde. Fast alle 52 getesteten Gewässer entsprachen demnach der EU-Richtlinie über die Qualität von Badegewässern.

Ausreißer

Einzelne "Ausreißer" aus bakteriologischer Sicht gab es dort, wo besonders viel gebadet wird oder Wasservögel und Fische intensiv gefüttert werden. So wurden in der Panozzalacke in der Lobau seit 1997 wiederholt Richtwertüberschreitungen bei den Fäkalindikatorkeimen E. coli und Enterokokken gemessen, im Jahr 2000 musste das beliebte Badegewässer sogar für zwei Wochen gesperrt werden.

Erfreulich sind die Untersuchungsergebnisse aus Sicht der Gewässerkunde: Die Messungen von Gesamtphosphor- und Chlorophyllgehalt zeigten, dass der Großteil der Teiche relativ nährstoffarm war. Dies bedeute einen "natürlichen und durchaus zufrieden stellenden Zustand", so die Experten vom MA 45 (Wasserbau) und MA 15 (Gesundheitswesen).

Zehn Quadratmeter Wasserfläche für jeden

"Die Wiener können stolz sein auf die Stadt und ihre Tümpel", freute sich Kossina in der Pressekonferenz, die unterlegt von Froschgequake und Vogelgezwitscher am Ufer eines Teichs in Wien-Liesing stattfand. Für jeden Bewohner der Bundeshauptstadt stehen laut Kossina zehn Quadratmeter Wasserfläche zur Verfügung - als Erholungsraum, aber auch als Lebensraum für Wasservögel, Kröten oder Ringelnattern.

Sorgenkind Alte Donau

Auch die Alte Donau, ein ehemaliges "Sorgenkind" der Umweltfachleute, hat inzwischen wieder eine ansprechende Wasserqualität. Mitte der neunziger Jahre wurde das Gewässer - auch mittels Chemikalieneinsatz - saniert und damit das Wachstum der Blaualgen eingedämmt. Sperrbrunnen verhindern jetzt den Zulauf von nährstoffreichem Grundwasser. Der Wasserpark mit seiner Vielzahl an Fäkalien produzierenden Enten und Schwänen wurde mittels eines Damms vom restlichen Gewässer getrennt.

Zusätzlich wird durch eine Absenkung des Wasserstands im Frühjahr das Wachstum von Makrophyten (im Volksmund "Schlingpflanzen") in der Alten Donau angeregt. Für Badende und Segler ist das zwar unangenehm, die Pflanzen sorgen aber für klares und nährstoffarmes Wasser, so Walter Redl von der MA 45. (APA)