So soll das Gelände des neuen Tierfriedhofs in Simmering aussehen - geplante Eröffnung: November 2011.

Rendering: Architekt Smogawetz

Wien erhält sein erstes Gräberfeld für Haustiere, das im November 2011 eröffnet werden soll. Die parkähnliche Anlage wird gegenüber dem Zentralfriedhof, Höhe Tor 2, entstehen. Gleichzeitig ersetzt die Stadt das in die Jahre gekommene Tierkrematorium durch einen Neubau.

Der Totenacker bietet die Möglichkeit, die Tiere nicht nur in Urnen-, sondern auch in Erdgräbern - also unkremiert - zu bestatten. Auf zunächst 2.500 Quadratmetern werden mehrere hundert letzte Ruhestätten in unterschiedlicher Größe und für beide Bestattungsarten angelegt. Außerdem sollen Verabschiedungsräume errichtet werden. Begräbnis-Komplettpakete werden ab rund 180 Euro zu haben sein, hieß es heute. Gebaut und betrieben wird die Anlage von der Tierfriedhof Wien GmbH.

Projekt in Hernals in der Warteschleife

Noch keine Genehmigung gibt es für einen weiteren Tierfriedhof, der in Wien-Hernals an der Höhenstraße geplant ist - derStandard.at berichtete. Gerhard Starkl, Betreiber dieses Projekts, hatte im Jänner einen Antrag zurückgezogen, in seinem Haus in der nahe gelegenen Siedlung Waldandacht einen Kühlraum für Tierkadaver einzurichten. Das Vorhaben eines eigenen Tierfriedhofs hat Starkl aber nicht ad acta gelegt.

Das vorgesehene Grundstück für das Friedhofsareal - ein Wald- und Wiesenstück oberhalb von Neustift - muss allerdings erst umgewidmet werden. Starkl hat vor wenigen Wochen von Seiten der Stadt mitgeteilt bekommen, dass seit neuestem eine eigene Regelung für "Sondergebiet Tierfriedhof" zu erfüllen sei. "Eineinhalb Jahre lang konnte man mir nicht sagen, welche Widmung dafür notwendig ist", erklärt Starkl, der nun weitere Gespräche mit den verantwortlichen Magistratsabteilungen führen wird: "Ich bin zuversichtlich, dass es spätestens im März eine Lösung gibt - ich habe ja bereits einen gültigen Bescheid der Umweltschutzbehörde."

Krematorium in Simmering wird umgebaut

In Simmering wird auch das Tierkrematorium an der Albener Hafenzufahrtsstraße erneuert. Dafür werden rund 700.000 Euro aufgewendet. Das bestehende Gebäude wurde 1992 errichtet und wird bis zur Eröffnung des Neubaus, der von der EBS Tierkörperbeseitigung am gleichen Gelände hochgezogen wird, in Betrieb sein. Kosten für den Bau wurden noch nicht bekanntgegeben.

Derzeit nutzen jährlich rund 1.000 Wiener das Angebot, bei dem die toten Haustiere bei rund 750 Grad eingeäschert werden. Zusätzlich bietet die Wiener Tierkrematorium GmbH etwa spezielle Urnen an - vom "Pfötchen"-Modell bis zum bunten Keramikgefäß in Katzenform.

Abschiedsraum für Trauergäste

Die Krematoriumsbetreiber geben auch das Versprechen ab, dass die jeweiligen Haustiere nicht mit anderen Tierkörpern in Berührung kommen und deshalb bis zum letzten Weg "einzeln in einem Kühlschlafraum" aufbewahrt werden. Ein Raum, in dem das Tier auf Wunsch hinter einer Glasscheibe und mit Blumen geschmückt aufgebahrt wird, damit die Trauernden in Ruhe Abschied nehmen können, steht ebenso zur Verfügung.

Die Kremierungskosten bemessen sich übrigens am Gewicht des Tiers. Die Spannweite reicht von 72 Euro (bis zwei Kilo) bis zu 498 Euro (ab 51 Kilo). Will man die Asche nicht beerdigen, kann diese auch in einer Urne oder einem selbst mitgebrachten Gefäß mit nach Hause genommen werden. (red/APA)

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