Wien - Seit das Bundesheer am 26. Oktober 1996 erstmals eine Leistungsschau auf dem Wiener Heldenplatz gezeigt hat, haben die Grünen gegen die Heerespräsenz am Nationalfeiertag protestiert. Nun untermauert die Jugendsprecherin der Grünen, Tanja Windbüchler, die Kritik mit Zahlen.

Mit einer Anfrage an den Verteidigungsminister hat sie herausgefunden, was sich das Heer die Werbung kosten lässt: "Die Gesamtkosten der Informations- und Leistungsschau des Bundesheeres anlässlich der Feierlichkeiten rund um den Nationalfeiertag auf dem Heldenplatz in Wien betrugen jeweils rund 600.000 Euro" , heißt es in der Antwort von Norbert Darabos. Und er listet auf, was für einen Aufwand das Heer für den werbewirksamen Auftritt treiben muss: Während für die Bewerbung der Veranstaltung nur 200.000 Euro aufgewendet werden müssen, kostet die Arbeitszeit der Berufssoldaten (am arbeitsfreien Nationalfeiertag fallen Überstunden an) 220.000 Euro.

2010 kein Effekt pro Wehrpflicht

Der angestrebte Werbeeffekt blieb zumindest im Vorjahr aus: Wollte Minister Darabos damals noch die in Stein gemeißelte Wehrpflicht propagieren, fiel ihm sein Parteichef und Bundeskanzler Werner Faymann ausgerechnet in seiner Heldenplatz-Rede in den Rücken. (cs, DER STANDARD-Printausgabe, 17.2.2011)