Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie (Hrsg.): "Passivhaus Bauteilkatalog", Verlag Springer, 2009, 356 Seiten, 99, 95 Euro.

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Dieses Buch ist vielleicht nicht gerade die massentaugliche Alternative zum gängigen Baumarkt- und Heimwerkerkatalog - aber für Planer, Architekten und Auslober ein echter Klassiker.

Der "ökologische Bauteilkatalog" erschien in seiner ersten Auflage bereits 1999 - eine umfassende Sammlung und Bewertung von Baustoffen und Bauteilen, mit ökologischen und bauphysikalischen Kennwerten und baupraktischen Beschreibungen. Seither hat sich im Bauwesen allerdings einiges getan - und so auch bei diesem Standardwerk, das 2009 als Passivhaus Bauteilkatalog in seiner dritten, überarbeiteten Auflage im Springer-Verlag erschien.

In diesem Wälzer wurden aktuelle Ökowerte aus internationalen Quellen mit den Daten aus den Produktprüfungen des Österreichischen Instituts für Baubiologie und -ökologie verknüpft.

So wurde unter anderem auch für jeden Baustoff die Kennwerte des "Öko Index 3" (OI3) ermittelt. Die drei Parameter für diesen Index sind der Einsatz der Primärenergie für die Herstellung und den Transport des Baustoffes, sein "Versauerungspotenzial" - ob er zu saurem Regen führen kann - und schließlich sein "Global Warming Potential".

Neu ist bei dieser Version auch, dass nicht nur einzelne Bauteile untersucht wurden, sondern auch funktionale Einheiten. Dazu kommen Anschlussdetails - ein wichtiges Kriterium, ob Passivhäuser tatsächlich funktionieren -, Wärmebrückenberechnungen und Feuchtesimulationen.

Einen Teil dieses geballten Öko-Wissens gibt es übrigens auch in leichter konsumierbarer Form - im Internet unter www.baubook.at. Hier kann man 68 Regelquerschnitte von Bauteilen abrufen - und die "normale" Ausführung mit einer ökologisch optimierten Variante vergleichen. Jeden dieser Querschnitte kann man je nach Gusto verändern, man kann Schichten weglassen, neue hinzufügen, sie dicker oder dünner machen - und das jeweilige Ergebnis abspeichern und vergleichen. (Roman David-Freihsl, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.2.2011)