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Das Blickverhalten von Wölfen wurde nun im Forschungszentrum Ernstbrunn untersucht.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

Wien - Den Blicken anderer zu folgen ist im Tierreich entscheidend, um Informationen für soziale Interaktionen mit Artgenossen und das Überleben zu erhalten. Allerdings besitzen nur wenige Tierarten die kognitive Fähigkeit, den Augenbewegungen eines Gegenübers zu folgen, wenn sie sich dafür um eine Barriere herum bewegen müssen. Dass neben Raben oder Menschenaffen auch Wölfe dazu zählen, belegt nun eine Studie der Wissenschafterinnen Friederike Range und Zsofia Viranyi vom Wolfsforschungszentrum Ernstbrunn in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift PLoS One.

Bereits im Alter von 14 Wochen folgten die neun Wölfe dem Blick von Menschen in die Ferne, nach sechs Monaten auch dem Blick von Artgenossen und Menschen um eine Barriere herum. Die Fähigkeit wird kooperativen Tierarten zugeschrieben, wofür Wölfe prototypisch stehen würden.

Mit der Studie wurde die Theorie gestützt, dass den beiden Verhaltensweisen unterschiedliche kognitive Mechanismen zugrunde liegen. Die Fähigkeit, dem Blick eines Artgenossen zu folgen, bezeichnen die beiden Forscherinnen als ersten Schritt zu der "Theorie des Geistes", womit die Tiere erkennen, dass ihr Gegenüber eine Intention verfolgen könnte, die sich von ihrer unterscheidet. (APA, red, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24. Februar 2011)