Weiz - Kinderschänder sollen mit der Todesstrafe belangt werden. Diese Forderung erhob Robert Schmierdorfer, ÖVP-Kommunalpolitiker und Bürgermeister von Albersdorf-Prebuch im Bezirk Weiz, auf seiner Facebook-Seite. Dabei zitierte er den Wortlaut einer als rechtsextrem eingestuften Skinhead-Band.

In einem Bericht der "Kleinen Zeitung" rechtfertigt sich Schmierdorfer so: "Die Todesstrafe für Kinderschänder ist meine persönliche Überzeugung." Ihm sei zwar bewusst, dass seine Position weder mit der ÖVP noch mit der katholischen Kirche vereinbar ist. Aber: "Ich bin eben nicht immer im Mainstream. Die Rechtsprechung in Europa ist leider nicht immer so, wie sie sein sollte."

Diskussionsgrundlage

Ganz generös bezeichnet er seinen Wunsch nach der Todesstrafe aber nur als Diskussionsgrundlage: Wenn Kinderschänder lebenslänglich hinter Gitter blieben, "bin ich auch dafür", erklärte Schmierdorfer. Der steirische VP-Landesgeschaftsführer Bernhard Rinner bemühte sich im Gespräch mit der "Kleinen Zeitung" bereits um Schadensbegrenzung. "Wir fordern für niemanden die Todesstrafe", sagte er, wenngleich die Volkspartei bei Kinderschändern "sicher für eine besonders harte Bestrafung" eintrete.

Über die Geisteshaltung der Band, von der er den Text kopierte, habe er nichts gewusst, sagte Schmierdorfer. Der Facebook-Eintrag ist mittlerweile gelöscht. (red, derStandard.at, 2.3.2011)