Das Vier-Bett-Zimmer mit Blick über die Stadt.

Foto: Wombats

Die wichtigste Zielgruppe sind Menschen bis 30, der Anteil an Familien mit Kindern, Businesskunden oder älteren Reisenden nimmt aber zu.

Foto: Wombats

Wien - Während die Luxushotellerie in Wien zuletzt leichte Rückschläge verzeichnen musste, boomt offenbar die Billigschiene. Die heimische Hostel-Kette "Wombats" hat nun ihre dritte Dependance eröffnet. Diese liegt am Naschmarkt, worauf auch der Name der Herberge - "The Naschmarkt" - schließen lässt. Verzicht ist auch in der Welt der Rucksackreisenden nicht mehr modern. Das neue Hostel setzt auf modernes Design und Annehmlichkeiten, wie man sie sonst eher nur aus Hotels kennt.

So finden sich zum Beispiel Bad und WC nicht mehr am Gang, sondern im Zimmer. Die Ausstattung der Räume ist schlicht, aber stylish, wie bei einer Pressepräsentation am Donnerstag versichert wurde. Tatsächlich könnten etwa die Vorhänge auch im klassischen Luxussegment zu finden sein - sie wurden in Zusammenarbeit mit dem Interieurspezialisten Backhausen kreiert.

Für Backpacker-Flair sorgen zumindest die Mehrbettzimmer. Bis zu acht Personen teilen sich ein solches. Jedoch: Es gibt auch Zweibettzimmer, die zum Teil über einen imposanten Naschmarkt-Ausblick verfügen. Insgesamt stehen 123 Zimmer mit 460 Betten zur Verfügung. Die Preise variieren nach Saison, sie beginnen derzeit bei 15 Euro pro Bett und enden bei 29 Euro. Alkohol ist in den Zimmern verboten, das Rauchen im gesamten Hostel.

Das Klientel, so berichteten die Betreiber, ist inzwischen höchst unterschiedlich. Zwar sind Reisende bis 30 Jahren noch immer die wichtigste Zielgruppe, aber auch Familien mit Kindern, Businessreisende oder ältere Semester sind keine ungewöhnlichen Hostel-Kunden mehr. Für die Gäste gibt es im Haus nicht nur Schlafgelegenheiten, sondern auch Internetterminals, eine Bar oder Waschmaschinen.

Eingemietet hat sich die Wombats-Kette am Naschmarkt in einem historischen Gebäude, das vom Eigentümer um 12 Mio. Euro saniert wurde. Das Hostel-Unternehmen steuerte die Einrichtung bei, die rund 600.000 Euro kostete. Bei einem Hotel in vergleichbarer Größe wäre die Summe zehnmal so hoch gewesen, hieß es heute.

Wombats wurde 1999 gegründet, der Firmensitz ist in Wien. Benannt wurde die Gesellschaft nach einem australischen Kleinsäugetier. Sie verfügt über fünf Hostels: Neben nun insgesamt drei Dependancen in Wien gibt es solche auch in Berlin und München. Eine weitere Expansion ist geplant. So sollen Wombats schon bald in Venedig und Budapest zu finden sein. London, Paris, Rom, Barcelona oder Prag könnten folgen. (APA)