Wien - Wiens Wirtschaft wird immer weiblicher, Frauen holen in allen Bereichen der Wirtschaft stark auf. "41 Prozent aller Unternehmensgründungen in Wien wurden zuletzt von Frauen durchgeführt, vor 15 Jahren waren es erst 28 Prozent", sagt Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März. Dieser positive Trend schlägt sich auch im steigenden Anteil der Frauen an allen Wiener Wirtschaftstreibenden nieder, der bereits 38 Prozent beträgt.

"Zufrieden bin ich aber erst, wenn 50 Prozent der Wiener UnternehmerInnen Frauen sind", so Jank in einer Aussendung. Erreichen werde man dieses Ziel aber nur, wenn Frauen auch zunehmend in männerdominierte Wirtschaftsbereiche vordringen. "In technischen und handwerklichen Berufen sind Frauen nach wie vor stark unterrepräsentiert." Einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Unternehmerinnen gibt es nach wie vor in bekannten Wirtschaftsbereichen wie Kosmetik & Fußpflege, Frisör, Parfümeriehandel, Floristen, Bekleidungshandel und Bekleidungsgewerbe. Für Jank ist daher wichtig, dass Frauen noch stärker ermutigt und unterstützt werden, in Männerdomänen einzudringen - und zwar bereits in der Phase der Berufswahl junger Frauen und Mädchen, wo es gilt, die Breite des Angebots aufzuzeigen und die Chancen technischer Berufe wahrzunehmen.

Eine besondere Herausforderung sieht Jank in der Mehrfachbelastung viele Unternehmerinnen. Laut einer aktuellen Studie der Wirtschaftskammer sehen sich zwei Drittel der weibliche Selbständige mit einer Doppel- bzw. Mehrfachbelastung durch Familie, Hausarbeit und Beruf konfrontiert. Es müssen daher Modelle entwickelt werden, die es Frauen ermöglichen, die unternehmerische Tätigkeit mit Betreuungsaufgaben in der Familie zu verbinden und gleichzeitig Karriere zu machen, fordert die Wirtschaftskammer. (red)