Die Höhenloipe Rossbrand.

Informationen: Tourismusverband Filzmoos

Foto: Sepp Mallaun, TVB Filzmoos

Im Loipenplan ist der Kurs etwas "geschönt", sehr viele der Krümmungen wurden ausgelassen. Sicherlich der Übersichtlichkeit wegen.
Papagenoloipe auf dem Rossbrand: Länge (tour-retour) 14 Kilometer, Höhenunterschied rund 200 Meter; mittelschwer.
Übungsloipe bei der Bergstation: Länge zwei Kilometer, kein Höhenunterschied, leicht.
Zufahrt mit der Papagenobahn ab Filzmoos. Loipenplan im Maßstab 1:30.000.

Grafik: DER STANDARD

Panoramaloipen gibt es hierzulande sonder Zahl, wenngleich nicht alle diese Bezeichnung verdienen; andererseits finden sich Langlaufspuren, auf denen dieser Name gleichsam gemünzt wäre, aber sie sind anders benannt. Beispielsweise die Papagenoloipe auf dem Rossbrand, dem langgezogenen Höhenrücken zwischen Filzmoos und dem Salzburger Ennstal bei Radstadt.

Für sie fungierte der Vogelfänger aus Mozarts Zauberflöte als "Taufpate", was insofern nicht verwundert, liegt sie doch in der Sportwelt Amadé. Die Spur führt von der Bergstation der Papagenobahn zum höchsten Punkt der Erhebung, und von dort bietet sich eine Rundsicht, die weit und breit ihresgleichen sucht.

Von der völlig freien Gipfelkuppe schaut man zum Gosaukamm mit der markanten, leider aber langsam zerbröselnden Bischofsmütze, hat den Dachstein mit seiner berühmten Südwand fast zum Greifen nahe, ebenso das Tennengebirge und die Osterhorngruppe. Im Süden überschaut man den Höhenzug der Niederen Tauern mit Hochgolling und Mosermandl und die östlichsten Erhebungen der Hohen Tauern, im Westen grüßt der mächtige Kalkstock des Hochkönigs. Nicht zuletzt liegen einem ein erheblicher Teil des oberen Ennstales und die Mulde von Filzmoos zu Füßen. Ein schöneres Panorama lässt sich kaum mehr vorstellen.

Da die gesamte Strecke viele Aussichtspunkte aufweist, sollte man sie mit der nötigen Beschaulichkeit angehen, um nichts von den herrlichen Eindrücken zu versäumen. Fast wäre man versucht, etwas abweichend vom Libretto der Mozart-Oper mit den drei Damen zu singen: "Ach wär' ich doch auf ihr allein ...!" Doch das spielt es bei den Vorzügen der Loipe sicher nicht.

Die Luftlinie von der Bergstation bis zum Rossbrandgipfel beträgt nur etwas mehr als drei Kilometer, die Loipe aber hat eine Länge von sieben Kilometern, das bedeutet also: Kurven, Kurven und wieder Kurven. Beim Aufstieg fällt das kaum ins Gewicht, bei der Abfahrt allerdings sollte man das Tempo nicht allzu hoch wählen, da gilt es, richtig zu dosieren. Die kleine Übungsloipe bei der Bergstation bietet keinerlei Schwierigkeiten und lässt sich mit der Papagenoloipe kombinieren.

Flitzer und Kilometerschinder werden auf dem Rossbrand kaum auf ihre Rechnung kommen, umso mehr aber die Gleiter und Gemütlichen, welche ihr Augenmerk auch auf die wunderschöne Umgebung richten.

Die Höhenlage garantiert lange gute Schneeverhältnisse, zudem ist die Loipe - die auch eine Skatingspur aufweist - immer bestens präpariert. Angaben über die Distanzen sind eine Selbstverständlichkeit. Leider hat die Radstädter Hütte auf dem Gipfel des Rossbrands seit einiger Zeit im Winter geschlossen. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/12.03.2011)