Eisenstadt - Gäste, die sich in burgenländischen Tourismusbetrieben einquartieren, müssen künftig mit einer höheren Ortstaxe rechnen. Die Abgabe, die zur Finanzierung von Marketingmaßnahmen dient, soll von derzeit 90 Cent auf 1,50 Euro pro Person und Nächtigung angehoben werden, teilte Landesrätin Michaela Resetar (V) am Montag in einer Aussendung mit. Die Änderung ist in einer Novelle zum Tourismusgesetz enthalten, für die derzeit die Begutachtung läuft. 2010 wurden im Burgenland mehr als 2,9 Millionen Übernachtungen gezählt, was einen Rekordwert in der Tourismusstatistik bedeutete.

Seit 2004 sei die Ortstaxe nicht mehr erhöht worden, weil durch Fördermittel der Europäischen Union ein außerordentliches Budget für Marketingmaßnahmen zur Verfügung stand. "Diese EU-Mittel sind erschöpft", so Resetar. Mit der Erhöhung der Ortstaxe soll der Wegfall der Gelder ausgeglichen werden. Damit könne auch die Tourismusstrategie 2015, bei der hinsichtlich der Gäste eine Internationalisierung angestrebt wird, umgesetzt werden.

Von den 60 Cent pro Übernachtung, die die geplante Erhöhung ausmacht, sollen die Gemeinden zehn Cent sowie die örtlichen Tourismusverbände fünf Cent erhalten. Die übrigen 45 Cent sollen als Marketingbeitrag für den Landesverband Burgenland Tourismus sowie als Ausgleich für die nicht mehr im ursprünglichen Ausmaß vorhandenen EU-Fördergelder verwendet werden.

Mit der Anhebung der Ortstaxe auf 1,50 Cent pro Person und Nächtigung befinde sich das Burgenland im bundesweiten Durchschnitt der Ortstaxen, die zum Teil bei über 2 Euro liegen, so Resetar. Die Gesetzesnovelle mit der Erhöhung soll mit 1. Jänner 2012 in Kraft treten und sei mit dem Regierungspartner SPÖ akkordiert, hieß es aus dem Büro der Landesrätin. (APA)