Von der KindergartenpädagogIn bis zur AHS-LehrerIn sollen künftig alle PädagogInnen über einen Masterabschluss verfügen. Neben einer Basisausbildung, die für alle gleich sein wird, soll in weiterer Folge die Ausbildung gesplittet werden. Der Studienplan wird abgestimmt auf die jeweilige Altersgruppe, die man in Zukunft betreuen/unterrichten will. Unterrichten darf man schon nach dem vierjährigen Bachelorstudium. Junglehrer, die nach fünf Jahren den Masterabschluss nicht vorlegen können, fliegen raus.

Mit einer hochwertigen Ausbildung für alle PädagogInnen konkretisiert die Bundesregierung eine Idee, die Bildungsexperten schon seit vielen Jahren fordern. Ob es bloß bei einer Idee bleibt, oder ob diese auch tatsächlich umgesetzt werden kann, wird sich zeigen. Denn: Wer von den PädagogInnen eine höhere Ausbildung erwartet, wird sie auch besser bezahlen müssen. Volksschul- und Hauptschullehrer müssten dann mehr Geld bekommen. Aber allen voran bei den KindergartenpädagogInnen müsste es zu einem ordentlichen Gehaltssprung kommen.

De facto gilt derzeit die Formel: Je jünger die Kinder, desto niedriger ist die Ausbildung der PädagogInnen, die sie betreuen, desto schlechter ist auch ihre Bezahlung. Bedenkt man, dass gerade die ersten Lebensjahre entscheidend sind, ist dieses Model natürlich verheerend.

Woher das Geld für die zukünftig besser ausgebildete KindergartenpädagogInnen kommen soll ist allerdings schleierhaft. Schon jetzt sparen die Länder massiv bei den Kindergärten. Gerade für die Kleinsten gibt es viel zu wenig Plätze. In der Steiermark ist der Kindergarten nicht mehr gratis, weil der Bund die Anstoßfinanzierung für den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen im Jahr 2011 ausgesetzt hat. Der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen ist deutlich höher als das Angebot.

Dass die Regierung ihre ambitionierten Pläne umsetzen kann ist äußerst wünschenswert. Angesichts der drastischen Einsparungen bei der Kinderbetreuung, in den Schulen und auch an den Universitäten drängt sich jedoch der Verdacht auf, dass es irgendwann heißt: "Die Höherqualifizierung aller Pädagogen können wir uns doch nicht leisten". (Katrin Burgstaller, derStandard.at, 14. März 2011)