Nairobi/Niamey - Mahamadou Issoufou ist Sieger der Präsidentenwahlen in Niger. Der langjährige Oppositionsführer wird das westafrikanische Land nach gut einjähriger Militärherrschaft zurück zur Demokratie führen. Wie die Unabhängige Wahlkommission am Montag bekannt gab, stimmten nach dem vorläufigen Endergebnis in der Stichwahl am Samstag knapp 58 Prozent der Wähler für Issoufou. Sein Gegenkandidat war der ehemalige Ministerpräsident Seini Oumarou.

Issoufou war als Favorit in die Wahl der Bürger des rohstoffreichen Wüstenstaates gegangen, nachdem mehrere Oppositionspolitiker ihre Anhänger nach der ersten Wahlrunde im Februar aufgerufen hatten, in der Stichwahl für ihn zu stimmen.

Die seit Februar 2010 regierende Junta hatte die Wahlen selbst eingeleitet. Das Militär hatte damals Präsident Mamadou Tandja abgesetzt, nachdem der Staatschef zuvor Parlament und Verfassungsgericht aufgelöst hatte. Damit wollte er eine Verfassungsänderung erzwingen, um eine dritte Amtszeit zuzulassen. Die Putschisten hatten von Anfang an betont, die Militärherrschaft sei befristet und solle lediglich die Rückkehr zur Demokratie ermöglichen.

Niger ist trotz reicher Uranvorkommen eines der ärmsten und am wenigsten entwickelten Länder der Welt. Die Stabilität des immer wieder von Fluten und Dürren heimgesuchten Landes wird zunehmend auch durch Aktivitäten des Maghreb-Zweiges von Al-Kaida bedroht. (APA)