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Die kanadische Musikerin Merrill Beth Nisker alias Peaches betreibt Empowerment gerne in Pink.

Foto: APA/EPA/BALAZS MOHAI

Wien - Es bedarf keiner hundert Jahre Frauentag, um zu bemerken, dass Frauen auch und gerade im Musikbereich unterrepräsentiert sind. Trotzdem war das Jubiläum für Silvia Jura und Susi Rogenhofer ein guter Anlass, das "Vernetzungs- und Sichtbarmachungsfestival" Femous ins Leben zu rufen.

Die beiden wissen, was es heißt, als Frau in der traditionell männlich dominierten Musik-Szene unterwegs zu sein: Jura ist unter anderem Präsidentin der IG Worldmusic, Rogenhofer als DJane Sweet Susie Mitbegründerin des Dub Club. Die beiden wollen Frauen in allen Bereichen des Musikbusiness sichtbar machen. Ein besonderer Augenmerk liegt auf Frauen mit Migrationshintergrund.

Bei der Eröffnung am 19. März ab 18.00 Uhr in der Ottakringer Brauerei treffen die Rounder Girls auf Chansonneuse Tini Trampler, Electric Indigo auf den New Jazz von Nailah Porter. Besonders stolz sind die Organisatorinnen, die Ikone der feministischen Electro-Musik als DJ-Act gewonnen zu haben: Peaches.  Moderieren werden Grace Latigo und die Transgenderkünstlerin Lucy McEvil.

Explizit wendet Femous sich an ein gemischtes Publikum, unabhängig von Geschlecht, Alter, sozialer oder ethnischer Herkunft. Man will ein intellektuelles Nischenprojekt sein, ebenso aber ein ganz breites Angebot formulieren. "Es soll ein Identifikationsangebot sein, gerade für junge Frauen. Wir wollen dem Feminismus etwas von der Unsexiness nehmen, die ihm oft anhaftet."

Vorreiter Österreich?

"Very Special Stuff" der Eröffnung ist das Femous Orchestra, ein Pool von Musikerinnen aus aller Welt und vielen Genres. Bei der Eröffnung des diesjährigen Donaufestivals wird das Best-Of-Orchester mit einer Performance dabei sein.

Insgesamt 100 Veranstaltungen sind bis September geplant, etwa beim Festival der Bezirke oder dem Wiener Popfest. Im April holen Jura und Rogenhofer unter anderem Marla Glen nach Österreich. Auch danach soll es weitergehen mit Femous. "Es wäre schön, wenn Österreich einmal Vorreiter ist. Denn sonst sind wir ja gendermäßig nicht so gut aufgestellt." (Andrea Heinz/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16.3.2011)