Kontinente verdriften, Vulkane brechen aus, das Klima wandelt sich. Manches geschieht sehr langsam und dauert mehrere Millionen Jahre, anderes wiederum tritt schlagartig und katastrophal auf. Und vieles von dem, was unter unseren Füßen vor sich geht, entzieht sich nach wie vor dem Wissen. Diese Vielfalt an Phänomenen und die offenen Fragen sind der Arbeitsbereich der Geowissenschaften. Sie analysieren die Entstehungsgeschichte der Erde, belauschen die Signale aus dem Inneren des Planeten und studieren die Umwälzungen seiner Atmosphäre.

In gut zwei Wochen werden sich zahlreiche Vertreter dieser Fachrichtung vom 3. bis zum 8. April zur Generalversammlung 2011 der Geowissenschaftlichen Vereinigung European Geosciences Union (EGU) im Austria Center Vienna in Wien-Donaustadt treffen. Der vom Wissenschaftsministerium unterstützte Kongress dient in erster Linie dem wissenschaftlichen Austausch zwischen den internationalen Experten. In insgesamt 24 Arbeitskreisen werden sie unter anderem die neusten Forschungsarbeiten aus den Disziplinen Seismologie, Tektonik, Geomorphologie, Klimawissenschaften und Ozeanografie diskutieren.

Aufgrund der aktuellen Ereignisse in Japan rückt der Arbeitskreis zum Thema Naturgefahren, der sich mit der Erforschung von Erdbeben, Vulkanausbrüchen und anderen natürlichen Bedrohungen beschäftigt, in den Mittelpunkt des Interesses. Vor diesem Hintergrund wurde kurzfristig auch eine Sonderveranstaltung zum Erdbeben und zum Tsunami in Japan eingeplant. (deswa/DER STANDARD, Printausgabe, 23.03.2011)