Jeden Frühling präsentieren sich in Basel rund 2000 Aussteller Fachbesuchern und Medienvertretern aus aller Herren Länder. Es gilt, die Mainstreams des Jahres herauszufiltern, was angesichts der Fülle an Ausstellern und neuen Produkten nicht immer leicht fällt. Eines lässt sich für 2011 aber bereits mit Sicherheit sagen: Es herrscht wieder mehr Mut zu ausgefallenen Designs, zu sichtbarem Luxus und innovativen Ideen.

Charmant
Wer meint, es gäbe schon alles und man könne die Uhr nicht mehr neu erfinden, irrt gewaltig.
Ein Besuch der Baselworld zeigt jedes Jahr, wie diese Branche das Thema Armbanduhr immer wieder neu interpretiert. So ist Omega beispielsweise eine neue Damenuhr in stimmiger Größe (ø 34 mm) gelungen, die optisch neue Wege geht und durch ihr mechanisches Innenleben, das Co-Axial-Kaliber 8520 mit Datumsanzeige, überzeugt. Raffiniertes Detail: Je nach Zifferblattfarbe blinzelt ein schwarzes oder weißes Keramik-Inlay hinter den wellenförmigen Gehäuseflanken hervor. Die gute Nachricht für alle, die sich jetzt auf den ersten Blick verliebt haben: Die "Lady-matic"-Kollektion kommt bereits im April in den Fachhandel - in Edelstahl mit Diamanten beispielsweise um 11.140 Euro.

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Verinnerlicht
Eine der bekanntesten Chronografenklassiker der Welt, namens "Montbrillant", bekommt 2011 ein neues Herz. Wie Uhrenkenner bereits vermuten werden, handelt es sich dabei um das vollständig in den hauseigenen Ateliers von Breitling entwickelte Kaliber 01, das nun sukzessive in alle Modellserien der Marke eingebaut und auch bei diesem Modell durch einen transparenten Saphirglasboden sichtbar gemacht wird. Die im Vergleich zum Serienmodell etwas größere Limited Edition wird mit 2000 Exemplaren in Edelstahl (6290 Euro) beziehungsweise mit 200 Stück in Rotgold (14.390 Euro) aufgelegt.

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Emanzipiert
Patek Philippe ist für Pionierleistungen und Rekorde bekannt, allerdings eher bei männlichen Mechanik-Fans. Diesmal erobert die Genfer Nobelmanufaktur jedoch auch die Damenwelt mit einer mechanischen Neuheit in femininer Verpackung: Das Roségoldgehäuse des "Ladies First Split Seconds Chronograph" ist mit insgesamt 255 Diamanten besetzt und beherbergt das weltweit flachste Doppelchronografenwerk mit Schalträdern, das Handaufzugskaliber CHR 27-525 PS. Der in top-aktuellen "Desert Colours" gestylte Zeitmesser sorgt damit für einen weiteren Eintrag in der langen Liste uhrmacherischer Errungenschaften aus dem Hause Patek. Wer dieses Modell sein Eigen nennen möchte, wird sich bis zur Markteinführung jedoch ein wenig gedulden müssen. Preis auf Anfrage.

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Zweifarbig
2010 feierte Raymond Weil den 20. Geburtstag ihres Flaggschiffs "Parsifal" mit einem zeitgemäßen Update ihres Designs. Trotz Modernisierung der Linie ist es gelungen, die typischen Erkennungsmerkmale beizubehalten - allen voran die Godrons-Lünette und die römischen Ziffern. Die ersten drei Ergänzungen nach dem Facelift der Kollektion werden derzeit in Basel präsentiert. Dabei handelt es sich um durchwegs zweifarbige Varianten in Edelstahl/Roségold. Raymond Weil kommt damit der tendenziell wieder steigenden Nachfrage im Bereich von Bicolor-Modellen nach, die vor allem aufgrund ihrer Vielseitigkeit zu Recht ein Comeback feiern. Das abgebildete Herrenmodell mit Wochentags- und Datumsanzeige kommt auf 2.850 Euro.

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Dezent
Auch wenn generell wieder mehr Abwechslung in die Kollektionen kommt, wird sich der Trend zu schlichten Uhren noch länger halten. Manche Männer lassen eben nur zurückhaltende, schnörkellose Uhrendesigns an ihr Handgelenk. Wer auf Understatement setzt, ist mit dem "Noramis Chronographen" von Union Glashütte gut beraten, einem dezenten, alltagstauglichen Automatik-Zeitmesser mit Stoppfunktion in der bewährten Kombination Edelstahl-Schwarz. Dank großzügigem Gehäusedurchmesser (ø 42 mm) kommt das klar strukturierte Zifferblatt optimal zur Geltung. Erhältlich ab Juni um 2.500 Euro. (Ines B. Kasparek)

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