Oslo - Norwegens berühmtester Kunstdieb will jetzt von selbst gemalten Bildern leben. Pal Enger, der 1988 Edvard Munchs weltberühmtes Gemälde "Vampir" aus dem Munch-Museum und 1994 den noch berühmteren "Schrei" aus der Nationalgalerie gestohlen hat, stellt seit letzter Woche in einer äußerst bescheidenen Osloer Galerie 14 eigene Kunstwerke aus.

"Ich finde, richtig schlechter als so manches in den großen Galerien sind sie auch nicht", sagte der Vater von vier Kindern der Zeitung "VG". Nichts zu tun hatte der 43-Jährige mit dem Diebstahl einer anderen "Schrei"-Version im Jahr 2004 aus dem Munch-Museum in Oslo.

Seinen Landsleuten ist Enger vor allem von Bildern einer Überwachungskamera bekannt, die ihn beim nächtlichen Erklimmen einer simplen Leiter vor der Nationalgalerie Anfang 1994 zeigt. Von dort aus kletterte er über ein Fenster in das Innere des Museums und konnte mit dem "Schrei" zunächst unerkannt entkommen.

Das Bild kam ebenso zurück wie der sechs Jahre zuvor von Enger entwendete "Vampir". Neben diesen Diebstählen gab es weitere Vorstrafen für diverse Betrügereien sowie den Überfall auf ein Juweliergeschäft. Zuletzt sei er vor einer Woche wegen Alkohol am Steuer verurteilt worden, sagte Enger in "VG". Mit dem Verkauf eigener Bilder wolle er nun endlich seine Kinder auf ehrliche Weise stolz machen. (APA)