Foto: TIERGARTEN SCHOENBRUNN/JUTTA KIRCHNER

Wien - Schon einige Zeit hatte sich die Flusspferddame Jenny so seltsam verhalten, dass die Pfleger im Tiergarten Schönbrunn an eine Scheinschwangerschaft dachten - und sich dabei gründlich irrten. Freitag Nacht war es so weit: Die Neunjährige brachte ein gesundes und süßes Baby zur Welt, berichtete Vizedirektor Dr. Harald Schwammer. Beim dem Kleinen handelt es sich zu achtzig Prozent um einen Buben - Genaueres weiß man wegen der vorsichtigen Frau Mama noch nicht.

Wie ferngesteuert

Hippos verfügen nicht über eine derart schlanke Figur, dass eine Schwangerschaft gleich auffällt. Am Freitag war die Überraschung also umso größer, als Jenny im Wasser ein gesundes "Kleines" gebar. Dies geht "wie eine Explosion" vor sich: "Das Kleine wird rausgeschossen und treibt sofort an der Oberfläche." Schwammer verglich das Baby mit einem "Minimixer", da es entsprechend mit den Ohren und dem Schwanz agiert. Zudem schwimmt es wie "ein ferngesteuertes Motorboot" auf dem Wasser.

Patenschafts-Anträge

Das Kleine ließ es sich nicht nehmen, seinen Papa Ali, mit 38 Jahren ein wahrer Methusalem, bei den Stiegen zu begrüßen. Zunächst beäugte er seinen Sprössling amüsiert, ließ aber dann eine Drohgebärde vom Stapel, dass dieser vor Schreck zurück ins Wasser fiel. Ansonsten verstehen sich Flusspferdfamilien aber aufs Beste.

Dies wird nicht immer so bleiben, denn nach ein paar Jahren kommt es zu Konflikten zwischen dem Alpha-Männchen und dem Halbstarken, so Schwammer. Dann wird der Kleine, für den es zwar noch keinen Namen, aber bereits blitzartig mehrere Patenschafts-Anträge gibt, den Tiergarten Schönbrunn verlassen.

Elefanten-Mami geht es auch gut

Nichts Neues gibt es von der gesundheitlich bestens gestellten Tonga zu berichten, meinte Schwammer. Der Hormonspiegel der trächtigen Elefantenkuh spricht dafür, dass die Geburt noch mindestens acht bis zehn Tage auf sich warten lässt. Erwartet wird das freudige Ereignis weiterhin für Mitte bis Ende Mai. (APA)