Augsburg - Einen sensationellen Fund hat ein Hobbyarchäologe im Landkreis Augsburg gemacht. Johann Gerstmayr aus Dinkelscherben fand in einer Sandgrube einen fast vollständigen Mammut-Stoßzahn aus der Eiszeit. Hans-Joachim Gregor, Paläontologe am Augsburger Naturmuseum, bestätigte den Fund und schätzt das Alter des Elfenbeins auf 50.000 bis 100.000 Jahre. Das genaue Alter werde sich aber erst nach einer eingehenden Untersuchung bestimmen lassen, sagte er am Dienstag auf Anfrage.

Tellergroßes Stück

Gerstmayr erklärte, er habe vor zwei Monaten ein "tellergroßes Elfenbeinstück" in der Sandgrube entdeckt, das aus dem Boden ragte. Ihm sei die Bedeutung des Funds sofort klar gewesen. Da der Boden damals noch gefroren gewesen sei, habe er den Stoßzahn wieder getarnt und erst jetzt mit Hilfe eines Baggers geborgen. Das rund 1,80 Meter lange Fundstück lag rund vier Meter tief unter der Oberfläche und war durch einen Frostaufbruch zum Vorschein gekommen.

Dauerleihgabe

Vor etwa 100.000 Jahren lebten im heutigen bayerischen Alpenvorland viele Mammuts, erklärte Gregor den Fund. Es seien immer wieder Teile ausgegraben worden, ein so gut erhaltener Stoßzahn bisher jedoch nicht. Der Zahn aus Elfenbein soll als Dauerleihgabe im Reischenau-Museum in Dinkelscherben ausgestellt werden.

Den reinen Geldwert des Fundstückes schätzt Gregor auf rund fünfhundert Euro. Der ideelle Wert liege aber viel höher. Der Stoßzahn gehört dem Finder Gerstmayr, der einen Vertrag mit dem Sandgrubenbesitzer abgeschlossen hat. Sollte er den Zahn verkaufen, müsste er den Erlös mit dem Grubenbesitzer teilen. (APA/dpa)